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© dpa

Deutschland - Rumänien: DFB-Team setzt Siegesserie fort

Auch mit der zweiten Garnitur hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ihren Siegeszug in der EM-Saison fortgesetzt. Das DFB-Team besiegte starke Rumänen mit 3:1.

Nach den Auswärtserfolgen in England (2:1) und Wales (2:0) gewann das Team von Bundestrainer Joachim Löw in Köln auch gegen Rumänien mit 3:1 (1:1) und fügte dem möglichen Gegner bei der Europameisterschaft die erste Niederlage seit 14 Spielen zu. Nach dem frühen Rückstand durch Dorin Goian (3.) sorgten Kapitän Bernd Schneider mit seinem ersten Kopfball-Tor im 80. Länderspiel, "Joker" David Odonkor (65.) und Lokalmatador Lukas Podolski (82.) für den ersten deutschen Sieg gegen Rumänien seit 23 Jahren. Zugleich gelang die Revanche für das blamable 1:5 vor dreieinhalb Jahren.

Anders als beim 0:1 gegen Dänemark vor sechs Monaten glückte das Experiment von Löw, in einem Testspiel mehrere Stammspieler zu schonen und die zweite Besetzung ins Rennen zu schicken. Dennoch wurde einen Monat vor dem nächsten EM-Ernstfall in Dublin gegen Irland deutlich, dass im sechsten Länderspiel in Folge ohne Michael Ballack ein Lenker im Mittelfeld fehlte. Bastian Schweinsteiger konnte gegen die ballsicheren und zweikampfstarken Rumänen nicht an seine Gala von Cardiff anknüpfen und das Angriffsspiel ordnen.

Podolski und Helmes fanden nicht ins Spiel

Der nach seiner Sperre zurückgekehrte Schneider konnte ebensowenig Impulse setzen wie Piotr Trochowski. Der Spielfreude eines Adrian Mutu hatte aber auch Thomas Hitzlsperger wenig entgegenzusetzen, obwohl der Stuttgarter bis zu seiner Auswechslung zur Pause noch am eifrigsten bemüht war, Linie in die deutschen Aktionen zu bringen und auch immer wieder mit Distanzschüssen sein Glück versuchte.

Das "Kölner" Sturmduo mit Podolski und Patrick Helmes fand vor heimischer Kulisse nicht wie erhofft ins Spiel. Vor allem Podolski war die fehlende Spielpraxis deutlich anzumerken. In seinen besten Szenen scheiterte der Münchner am glänzend reagierenden Torhüter Danut Dumitru Coman (26./49.). Dennoch gab es von den Teamkollegen immer wieder aufmunternde Worte für "Poldi", der am Ende doch noch traf. Helmes fehlt bei allem Talent noch die internationale Reife. In dieser Verfassung scheinen beide nicht imstande, das Stamm-Duo Kevin Kuranyi und Miroslav Klose gleichwertig zu ersetzen.

Kultband "Höhner" heizte die Stimmung an

Lehmann-Vertreter Timo Hildebrand hatte hinter einer lange Zeit unsortierten Abwehr eine undankbare Aufgabe zu verrichten und hielt, was zu halten war. Denn auch ohne ihren Regisseur Dorinel Munteanu - der 39-jährige Ex-Kölner kam erst in der 63. Minute aufs Feld - zeigten die Rumänen die reifere Spielanlage und stellten die deutsche Verteidigung mit schnellen Pässen in die Spitze vor manche Probleme. Allen voran Mutu war von der deutschen Defensive mit Christoph Metzelder als Schwachstelle kaum unter Kontrolle zu bringen. Allerdings stellten die Rumänen im zweiten Durchgang den Spielbetrieb fast völlig ein.

Die durch die Kölner Kultband "Höhner" zusätzlich angeheizte Stimmung im Stadion erhielt schon nach drei Minuten einen Dämpfer. Als Mutu eine Freistoßflanke in den Strafraum schlug, standen plötzlich drei Rumänen frei vor dem deutschen Tor und Goian hatte keine Mühe, Hildebrand aus drei Metern zu überwinden. Nicht nur in dieser Szene ließ die Hintermannschaft die Zuordnung vermissen. Gegen den Stuttgarter Ciprian Marica (12./22.) musste Hildebrand erneut auf der Hut sein. Als schon erste Pfiffe von den Rängen ertönten, rettete Schneider die Stimmung, indem er die Flanke von Schweinsteiger mit der Stirn zum Ausgleich verwandelte. Für den Leverkusener war es das erste Länderspiel-Tor mit dem Kopf.

Ungeachtet des Spielstandes setzte Löw nach Wiederbeginn seine Experimente fort und machte das Team mit den Einwechslungen von Arne Friedrich, Simon Rolfes, Gonzalo Castro und David Odonkor nach und nach praktisch zu einer B-Elf. Doch anders als im März bei der bisher einzigen Niederlage unter Löw (0:1 gegen Dänemark) raffte sich das Team noch einmal auf und wurde durch Odonkors Einzelleistung belohnt. Der Ex-Dortmunder profitierte beim 2:1 zudem auch von einem kapitalen Fehler von Torhüter Coman. Helmes (73.) vergab frei vor Coman einen noch höheren Erfolg. Am Ende hatten die Kölner Fans doch noch Grund zum Jubel, als Podolski in seinem 40. Länderspiel zum 23. Mal ins Schwarze traf. (mit dpa)

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