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Deutschland Tour: Jens Voigt gewinnt zweite Etappe

Der Radprofi Jens Voigt hat für den ersten deutschen Sieg bei der diesjährigen Deutschland Tour gesorgt. Der Profi vom dänischen CSC-Rennstall setzte sich im Sprint einer dreiköpfigen Spitzengruppe durch.

Goslar - Der Berliner hatte am Ende der Etappe über 181,5 Kilometer von Minden nach Goslar die Nase vorn. Zweiter wurde Davide Rebellin (Gerolsteiner) aus Italien vor dem Kasachen Andrey Kashechkin (Astana Team). Das Trio hatte nur vier Sekunden Vorsprung vor dem Hauptfeld.

Vierter wurde Erik Zabel (Milram), der den Sprint der herannahenden Verfolgergruppe um das Gelbe Trikot gegen Linus Gerdemann (T-Mobile Team) für sich entschied. Der Russe Vladimir Gusev verteidigte damit die Führung in der Gesamtwertung. Sein Vorsprung auf Gerdemann beträgt eine Sekunde. Weitere sechs Sekunden zurück ist Rebellin, der sich auf den dritten Platz verbessern konnte. Der Italiener führt nun auch die Bergwertung gemeinsam mit Voigt und seinem Landsmann Marco Fertonani (Illes Balears) mit sechs Punkten an. In der Sprintwertung führt Gusev weiterhin mit 30 Punkten. Zabel konnte sich mit einem Punkt Rückstand auf den zweiten Platz verbessern.

Hektische Anfangsphase

Die Etappe, die noch 172 Fahrer in Angriff nahmen, nachdem der Schweizer Oliver Zaugg (Saunier Duval) nicht mehr antrat, begann hektisch. In der Anfangsphase kam es zu vielen Attacken, die zunächst jedoch alle vom Peloton erfolgreich gekontert wurden. Erst Ronny Scholz konnte sich wenige Kilometer nach der ersten Sprintwertung erfolgreich absetzen. Zwischenzeitlich hatte der Gerolsteiner-Fahrer knapp sieben Minuten Vorsprung. Die Alleinfahrt des 28-Jährigen dauerte über 100 Kilometer bis in den Harz hinein. Dort wurde Scholz knapp 70 Kilometer vor dem Ziel vom Peloton eingeholt, nachdem Discovery Channel für seinen Gesamtführenden Gusev die erfolgreiche Nachführarbeit geleistet hatte.

Aber noch hatte das US-amerikanische Team das Gelbe Trikot nicht verteidigt. Beim Anstieg zur ersten Bergwertung nach Bad Grund gelang einigen Fahrern die erfolgreiche Attacke. Es bildete sich schließlich eine achtköpfige Spitzengruppe. Dahinter riss das Peloton auseinander und eine größere um das Gelbe Trikot kämpfende Gruppe nahm die Verfolgung auf. Die Vorentscheidung fiel schließlich auf der Abfahrt von der Bockswiese, nachdem die zweite Bergwertung hinter den Fahrern lag. Voigt, Rebellin und Kashechkin konnten sich entscheidend absetzen und bis zu 45 Sekunden Vorsprung herausfahren.

Gusev verteidigt Gelbes Trikot

Zu diesem Zeitpunkt war Rebellin virtueller Träger des Gelben Trikots. Für Gusev kam erschwerend hinzu, dass er in einer neugebildeten 20-köpfigen Verfolgergruppe völlig isoliert ohne Teamunterstützung war. Dass er am Ende dennoch das Gelbe Trikot verteidigen konnte, hatte der Russe den Sprintern zu verdanken, die sich noch leise Hoffnungen auf den Tagessieg gemacht hatten. Am Ende rettete das Trio einen knappen Vorsprung ins Ziel. Während sich Kashechkin mit dem dritten Platz zufrieden gab, profitierte Voigt auch von einer Unsicherheit Rebellins, der gerade noch einen Sturz vermeiden konnte.

Im Ziel zeigte sich Voigt erleichtert. «Ich bin froh, dass ich jetzt auch mal hier in Deutschland gewinnen kann», sagte der 34-Jährige, der in diesem Jahr bereits eine Etappe bei der Tour de France für sich entscheiden konnte. Vor heimischen Publikum zu gewinnen, sei immer herrlich, freute sich Voigt über den Heimsieg.

Schumacher mit Platz zwei zufrieden

Für das Gerolsteiner Team zeigte sich Stefan Schumacher, der ebenfalls der achtköpfigen Spitzengruppe angehört hatte, mit dem zweiten Platz von Teamkollege Rebellin zufrieden. «Für uns ist das Finale fast optimal gelaufen.» Dass es am Ende nur der zweite Platz wurde, bezeichnete der 25-Jährige als schade. Nachdem er beim Prolog Pech hatte und in der Gesamtwertung deshalb bereits knapp eineinhalb Minuten hinter Gusev liegt, nannte Schumacher einen Etappensieg als sein persönliches Ziel für die Deutschland Tour.

Nach den beiden Bergwertungen der zweiten Kategorie am Ende der 2. Etappe geht es am Freitag auf dem dritten Teilstück überwiegend flach weiter. Auf den 203,3 Kilometern von Witzenhausen nach Schweinfurt warten auf die verbliebenen Fahrer drei Sprintwertungen und lediglich zwei Bergwertungen der dritten Kategorie. (Von Holger Pfeiffer, ddp)

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