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Milram

© dpa

Deutschland-Tour: Wirbel um Milram-Trikots im Kuhdesign

Die Milram-Fahrer haben die Konkurrenz bei der Deutschland-Tour heute mit neuen, gescheckten Trikots überrascht. Für den Weltverband UCI ist das ein Problem - schließlich gibt es strenge Kleidervorschriften. Sogar ein Ausschluss des Teams stand im Raum.

Mit neuen Trikots im Kuh-Design hat der Milram-Rennstall bei der Deutschland-Tour für Wirbel gesorgt und zwischenzeitlich sogar den Ausschluss riskiert. Die Radprofis des Teams nahmen als Bonbon für ihren Bremer Sponsor Nordmilch AG die siebte Etappe in Neuss in blau-weißen Jerseys mit Kuh-Flecken in Angriff. Was als PR-Gag geplant war, könnte für Milram Konsequenzen haben: Am Abend wollte die Jury unter Vorsitz des Niederländers Martijn Swinkels im Zielort Georgsmarienhütte über das Strafmaß beraten. "Einen Ausschluss wird es mit Sicherheit nicht geben. Das kann ich garantieren", sagte Rennleiter Roland Hofer nach einem Gespräch mit Swinkels. Allerdings könne auf Milram ein Bußgeld zukommen.

Für den Fall einer Abweichung von den Standard-Trikots sieht das Reglement des Weltverbandes UCI Sanktionen vor. "Wir wussten, dass es eine Strafe gibt", gab Milram-Teamchef Gerry van Gerwen zu. Aber erst Swinkels habe ihm berichtet, dass "wir laut Reglement raus sind" und eigentlich gar nicht in Neuss starten dürften: "Das wusste ich nicht." Sein Landsmann habe aber ein Einsehen gehabt und gesagt: "Okay, wir lassen sie fahren und überlegen am Abend, was mir machen."

"Es hat lustig ausgesehen"

Van Gerwen setzt darauf, dass die siebenköpfige Jury die neuen Trikots in seinem Sinne interpretiert. "Der Look ist komplett anders, aber man sieht sofort, dass es Milram ist", sagte der Niederländer in Anspielung auf die weiß-blauen Jerseys. Er würde es nicht verstehen, wenn es einen Tag vor dem abschließenden Zeitfahren vor der Haustür seines Sponsors in Bremen zum Milram-Aus kommen würde. Hofer jedenfalls machte ihm Hoffnung, dass Swinkel und seine Kollegen der Argumentation der Dortmunder Equipe folgen. "Die Farben sind gleich geblieben, nur das Design hat sich geändert", sagte der Rennleiter.

In der Vergangenheit hatte vor allem Sprint-Star Mario Cipollini mit ausgefallenen Trikots wiederholt den Ärger der UCI auf sich gezogen. Der modebewusste Italiener trug damit seinen Teil dazu bei, dass der Weltverband seine "Kleiderordnung" verschärfte. Van Gerwen konnte dem Wirbel um die neuen Milram-Trikots jedenfalls auch Positives abgewinnen: "Es hat lustig ausgehen."

Benjamin Haller[dpa]

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