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DFB: Das Ende einer Ära

Gerhard Mayer-Vorfelder hat in seiner Zeit als DFB-Präsident viele Angriffe überstanden. Am Freitag scheidet der DFB-Dinosaurier aus dem Amt.

Frankfurt/Main - Drei Tage vor seinem Ausscheiden als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) blickt Gerhard Mayer-Vorfelder ohne Reue auf seine Amtsführung zurück. "Im Fußball bietest du Reibungsflächen, wenn du länger ein Amt besetzt", sagte Mayer-Vorfelder der "Frankfurter Rundschau", "deshalb war meine Position oft eine Kampfposition." Viele hätten versucht, ihn zu Fall zu bringen, das habe aber keiner geschafft, fügte der 73-Jährige hinzu. "Keiner hat meinen Skalp am Gürtel. Und darauf bin ich ein Stück weit stolz."

Auch bei seinem Versuch, Ottmar Hitzfeld 2004 als Nachfolger von Rudi Völler als Bundestrainer der Nationalmannschaft zu verpflichten, habe er alles richtig gemacht, gab sich Mayer-Vorfelder überzeugt. Damals habe es keine Alternative zu Geheimverhandlungen gegeben, "da konnte ich das Präsidium nicht einschalten - leider hat mir Ottmar Hitzfeld später aus persönlichen Gründen abgesagt", so Mayer-Vorfelder.

Als seine größten Verdienste im deutschen Fußball sieht der scheidende Präsident sein Engagement für die Talentförderung und seine Arbeit für einen Ausgleich zwischen Profi- und Amateurfußball. "Ich bin dafür eingetreten, dass der bezahlte Fußball sich nicht ausklinkt", sagte der frühere baden-württembergische Kultus- und Finanzminister, "ich denke, da hat man eine exzellente Lösung gefunden."

Seine nicht ganz unproblematische Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführenden Präsidenten Theo Zwanziger an der Spitze des DFB sieht Mayer-Vorfelder als einmalige Konstellation. "Es gab anfängliche Schwierigkeiten, das verhehle ich nicht", räumte er ein und ergänzte, "so eine Situation wird sich nie mehr wiederholen, dass ein DFB-Präsident in der Fifa- und Uefa-Exekutive gleichzeitig vertreten ist." Mayer-Vorfelder hatte seine Position in der DFB-Führung 2004 nicht zuletzt deshalb verteidigen können, weil er noch bis 2007 Mitglied in den Führungsgremien des Weltverbandes Fifa und des Kontinentalverbandes Uefa ist. (tso/ddp)

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