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Diesmal nicht. Miroslav Klose scheitert hier gegen den griechischen Torhüter Michalis Sifakis. Später machte er sein Tor. Und darf zur Belohnung jetzt zur Pressekonferenz. Ein Zeichen für seinen Startelf-Einsatz gegen Italien?

© AFP

DFB-Konferenz zum Nachlesen: Löw: "Wir wollen agieren, nicht reagieren"

Noch zwei Tage bis zum Klassiker gegen Italien, die Spannung steigt. In der heutigen Pressekonferenz stellten sich Miroslav Klose und Jogi Löw den Fragen der Journalisten. Ist Kloses Nominierung für die Pressekonferenz ein Fingerzeig? Wer weiß das schon. Löw ist ja Bauchmensch.

13:15 Uhr Götze, Reus, Schürrle. "Die machen Druck in den kommenden Jahren", sagt Löw. Wenn man es als Hinweis interpretieren will: Sie werden nicht gegen Italien spielen, sondern eine Rolle in der Zukunft. Und schon ist es auch vorbei. Der Bundestrainer hat die eigene Initiative betont, Schweinsteiger gelobt, Italiens Schwächen kennt er genau, verrät die aber nicht. Es ist spannend, es bleibt spannend. Und morgen geht es mit der nächsten PK weiter.

13:13 Uhr "Wir brauchen Schweinsteiger. Er ist ein emotionaler Leader, er denkt mit", sagt Löw. Vielleicht doch ein Fingerzeig, dass Schweinsteiger anfangen darf, trotz seiner bislang schwachen Leistungen. Löw betont Schweinsteigers Ausdauer. In der Tat lief der bislang mehr als jeder andere Spieler bei der Euro. Aber von allen emotionalen Leadern spielte er wohl auch die meisten Fehlpässe.

13:10 Uhr Jetzt lächelt Löw zum ersten Mal, sagt zu einem Reporter: "Ihre Doppelfragen werden mir fehlen." Woher weiß Löw, dass der Mann nicht nach Warschau mitfährt? Der Bundestrainer ist einfach auf alles vorbereitet. Zu Portugal gegen Spanien sagt Löw, dass beide stark sind, auch in der Defensive. Keine Aussage, mit der Buchmacher etwas anfangen können. Die kürzere Regenerationszeit Italiens sei übrigens kein Problem, für niemandem, meint Löw. Was soll er auch sagen, schließlich gibt es keine keine unfitten Spieler.

13:08 Uhr "Wir wollen agieren und nicht reagieren", fasst Löw sein Motto zusammen. Die eigene Spielweise, das Selbst. Darauf kommt es Löw an.

13:05 Uhr Ist ein 95 Prozent fitter Schweini besser als 100 Prozent fitter Toni? Löw: "Das einzige, was ich anstrebe, ist Erfolg." Hört sich fast nach einem Manager an. Zu Schweinsteiger sagt Löw, dass es keine unfitten Spieler gibt. Nanu? Nicht einmal mehr dieses Problem gibt es noch. Löw ist kein Manager, er ist ein Zauberer.

13:02 Uhr Stefan Hermanns vom Tagesspiegel fragt Löw, wie er mit der guten Presse über sich umgeht, ob ihn das berührt. Löw sagt, dass er das Lob an die Mannschaft weitergebe. So einfach ist das. Es fallen Worte wie "positiv" und "respektvoll", "ehrgeizig" und "unglaublich positiv", auch "mit Bravour", dann sogar: "Extraklasse". Jetzt reicht es aber mit den Superlativen.

13:00 Uhr Löw lobt die taktische Flexibilität der Italiener. Aber natürlich werde Deutschland Italien seinen Rhythmus aufzwingen. Der Vergleich mit der EU und dem deutschen Rhythmus und der südländischen Langsamkeit kommt einem zwangsläufig in den Sinn. Nein, böse Gedanken. Das hier ist nicht Euro-Krise. Das ist Fußball.

12:58 Uhr Löw lobt Pirlo als genialen Strategen. Hat Prandelli das gleiche schonmal über Mesut Özil gesagt? Nein. Aber Pirlo lässt sich ja auch viel weiter zurückfallen auf dem Spielfeld. Strategie erfordert Tiefe.

12:56 Uhr "Italien denkt jetzt offensiver, es ist ein anderes Spiel als früher", sagt Löw.

Viertelfinale gegen Griechenland: Die deutschen Spieler in der Einzelkritik

12:53 Uhr Der Bundestrainer überrascht mit der Aussage, das Danziger Regenwetter wäre fürs Training gar nicht so schlecht gewesen. Auch er gibt an zu wissen, wo die Probleme der Italiener liegen. Sagt aber auch nicht, wo die Schwachstelle ist. verflixt und zugenäht. Löw wird auch nach dem 2006er Trauma befragt. Anscheinend haben dies aber vor allem die fragenden Reporter. Denn Löw wiegelt ab. Revanchen gäbe es im Fußball gar nicht. Alles eine neue Situation. Wie das passive Abseits. Nur schmerzhafter.

12:51 Uhr Klose ist weg. Jetzt kommt Löw.

12:50 Uhr Klose wird immer wieder auf 2006 angesprochen. Böse Dämonen werden geweckt, man will den Deutschen ihr Trauma einreden. Klose bleibt gelassen. Kein Wunder, spricht er doch die Sprache der Gelassenheit. Damit meint er italienisch. Außerdem hätten die Deutschen mittlerweile so viele junge Spieler, da komme so viel nach, dass niemand mehr hinterher komme. Stenger schließt die Runde, gibt bekannt, dass es nach dem Abendessen noch einen Kinoabend gibt. Auf dem Programm steht sicherlich dieser Film, in dem die Schwächen der Italiener besprochen werden. Klose hat ihn schon gesehen. Aber er verrät einfach nichts.

Klose über die Schwächen der Italiener

12:49 Uhr Jetzt wirds nerdig: Ein Reporter fragt doch tatsächlich nach dem Unterschied zwischen einer italienischen Dreier- und Viererkette. Klose: "Wir sind gut vorbereitet."

12:48 Uhr Klose wird nach seinen Startelf-Chancen befragt. Kann man sich schenken, diese Frage. Der Trainer ist gut. Hat gutes Händchen. Warten wirs ab. Nicht antworten ist auch keine Lösung.

12:46 Uhr Jetzt gehts ans Eingemachte. Sterben die Stürmer wegen der spanischen Null-Stürmer-Taktik aus? Nie mehr Müller, Batistuta, nie mehr Stoßspitze? Klose lächelt. Klose antwortet. Klose sagt: nein. Glück gehabt.

12: 45 Uhr Die Lieblinge der EM sind Fragesteller aus Asien. Diesmal versteht man den Reporter sogar sehr gut. Er fragt nach der stürmischen italienischen Art, die im Spiel gegen England neu entwickelt wurde. "Das wird gegen uns nicht der Fall sein", sagt Klose. Betont wieder, die Schwächen der Italiener genau zu kennen. Welche sind denn das jetzt, verdammt nochmal?

12:43 Uhr Die Deutschen kennen die Schwächen der Italiener, sagt Klose. Welche das sind, verrät er nicht. Schade.

12:42 Uhr Klose: "Die Italiener machen schon immer einen Gesichtsausdruck, als würden sie sich anstrengen." Jetzt wird er nach seiner Zeit in Rom gefragt. Fans in Rom? Top. Gefühl in Italien? Top. Nur die Defensivorientierung ist mies in Italien. Aber da könne die Italiener ja nichts für.

12:40 Uhr Hotel? Top. Platz? Top. Ausweichplatz? Top. Nur das Wetter war mies in Danzig, sagt Klose. Aber da können ja die Polen nichts für.

12:38 Uhr Jetzt gehts los. Klose ist bereit. Wo ist Löw? Zunächst betont Harald Stenger Kloses Verdienste um Deutschland. Tore, Einsätze. Ein großer Staatsbürger. Klose bleibt lässig: "Wir sind vorbereitet, Italien kann kommen."

12:35 Uhr 57 Spieler hat Cesare Prandelli in seiner kurzen Amtszeit getestet, fast schon brasilianische Verhältnisse in Italien. Daraus ist ein gutes Team entstanden. Ein laufstarkes, kompaktes. Mehr aber auch nicht.

12:33 Uhr Es sickert durch, dass Podolski und Müller bessere Karten für das Italienspiel hätten als Schürrle und Reus. Die Azzurri beweinen unterdessen ihre kürzere Regenerationspause gegenüber der DFB-Elf. Deutschland, ein Favorit von Spielplans Gnaden? Wenn diesmal schon kein Glück in Form einfacher Gegner auf die Nationalmannschaft zugefallen ist, dann doch wenigstens mehr Erholungszeit als der Gegner.

Wie der Papst die EM für sich enteckt

12:30 Uhr Gleich geht es los. Versprochen: Es wird an dieser Stelle kein Wort über Löws Pullover, Hautcremes und Herrenausstatter verloren werden. Ehrenwort.

12:28 Uhr Wer denkt, gegen Italien ginge es nur um Sport, der irrt: Jeder Nationalspieler würde für einen Einzug ins Endspiel 150.000 Euro erhalten. Für den Titel gäbe es sogar 300.000 Euro. Für solche Summen müsste sich der Italien-Fluch doch wegspielen lassen. Nicht an die ganzen historischen Niederlagen erinnern, nicht an 1970, nicht an 1982 und schon gar nicht an 2006. Einfach die Augen schließen und ans Geld denken.

12:25 Uhr Bei den Italienern damals schon dabei: Andrea Pirlo. Noch nicht als Elfmeter-Löffler, sondern als No-Look-Regisseur mit dem entscheidenden Zuspiel auf Grosso. Der Rest waren Tränen. Steigen einem immer noch hoch, wenn man an dieses Spiel denkt.

12:22 Uhr Lahm, Podolski, Schweinsteiger und eben Klose waren schon 2006 beim Tod des Sommermärchens im Halbfinale gegen Italien dabei. So nah ist das also noch. Andererseits: David Odonkor wurde damals eingewechselt. 2006 ist ja so weit weg.

12:18 Uhr Zurück zum Sportlichen: Bislang ist recht wenig von Löws Überlegungen durchgesickert. Lässt er gegen Italien wieder die Vorrundenelf spielen? Oder dürfen Schürrle, Reus und Klose wie gegen Griechenland wieder ran? Niemand weiß es. Wahrscheinlich noch nicht einmal Löw. Schließlich hat er noch anderthalb Tage Zeit zum Überlegen.

12:12 Uhr Knallharte Recherche ergibt: Der gläubige Katholik Klose hatte Papst Benedikt im März getroffen, ganz offen, auf dem Petersplatz in Rom. Könnte etwa Klose der VatiLeaks- und DFB-Maulwurf... Nein, stopp. Zu weit. Nicht nur Pferde können sich vergaloppieren, auch Journalisten schaffen das mühelos.

12:05 Uhr Spektakuläre EM-Meldung am Rande: Papst Benedikt XVI. soll Vatikan-Angaben zufolge ein so großer Fußballfan sein, dass er überlegt, sich das Spiel Deutschland - Italien im Fernsehen anzuschauen. Vielleicht interessiert sich der Heilige Stuhl ja auch nur für den DFB-Maulwurf. Schließlich hatte der Vatikan zuletzt seinen eigenen Maulwurf-Skandal. Rein zeitlich gesehen könnte es sich um den gleiche Verräter handeln. Schließlich ebbte die VatiLeaks-Affäre just ab, als die EM begann. Seither buddelt jemand im Unterholz der Löwschen Aufstellungs-Arithmetik. Sehr verdächtig das Ganze.

12:00 Uhr In einer halben Stunde geht es los. Zu Gast heute in der Fragerunde Jogi Löw und Miroslav Klose. Die Pressekonferenzen haben sich zuletzt zu wahren Aufstellungsorakeln entwickelt. Löw und Klose... Ein Hinweis darauf, dass Trainer Löw im Halbfinale gegen Italien von Beginn an auf der Bank sitzen wird? Mario Gomez soll sich derweil nach überhaupt nicht bestätigten Gerüchten Fingernägel kauend in die Besenkammer zurückgezogen haben. Wer nicht zur PK darf, darf auch nicht stürmen. So sind die ungeschriebenen Gesetze im DFB-Land.

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