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Gleichwertiger Ersatz. Die Position des gesperrten Franck Ribery übernahm wie angekündigt Xherdan Shaqiri (links).

© dpa

DFB-Pokal: Bayern stürmt mit 6:1 gegen Wolfsburg ins Finale

Den FC Bayern scheint nichts mehr aufzuhalten: Auch die vorletzte Hürde zum DFB-Pokalsieg ist mühelos genommen. Gomez gelingt ein Hattrick innerhalb von sechs Minuten. Wolfsburg versucht vergeblich, nicht noch ein Debakel zu erleben.

Der FC Bayern München hat auch die vorletzte Hürde auf dem Weg zum zweiten nationalen Titel der Saison mühelos genommen. Im Halbfinale des DFB-Pokals am Dienstagabend setzte der neue Meister seine Erfolgsserie fort und bezwang den VfL Wolfsburg 6:1 (2:1). Vor 71 000 Zuschauern sicherten Mario Mandzukic, Arjen Robben, Xherdan Shaqiri und Mario Gomez mit einem Hattrick einen wieder einmal sehr  souveränen Sieg. Diego war der zwischenzeitliche Anschlusstreffer für wenigstens wacker kämpfende Wolfsburger gelungen.

Allerdings leistete Wolfsburg lange Zeit etwas mehr Gegenwehr als der 1. FC Nürnberg drei Tage zuvor in der Bundesliga, eine Chance gegen die im Moment Unbezwingbaren aus München hatten sie trotzdem nicht.  Den Bayern genügten ein paar wenige kreative Momente, um sich für das Finale in Berlin zu qualifizieren, wo sie am 1. Juni auf den VfB Stuttgart oder den SC Freiburg treffen. Eine Woche zuvor findet in London das Endspiel um jene Trophäe, die den Münchner noch einen Tick wichtiger ist als der DFB-Pokal. Auf dem Weg ins Wembley-Stadion steht der Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes am kommenden Dienstag im Halbfinal-Hinspiel gegen dem FC Barcelona eine wohl etwas schwerere Aufgabe bevor. 

Trainer Jupp Heynckes ließ nach der Totalrotation am Samstag wieder die meisten seiner Stammkräfte ran. Lediglich Diego Contento blieb die Versetzung auf die Bank erspart, der Linksverteidiger durfte noch einmal David Alaba ersetzen, den ein Magen-Darm-Virus plagte. Die Position des gesperrten Franck Ribery übernahm wie angekündigt Xherdan Shaqiri.

Dieses Mal dauerte es bis zur 17. Minute, ehe die Münchner trafen. Shaqiri schickte Arjen Robben steil, der Niederländer spielte quer zu  Mandzukic, und der ehemalige Wolfsburger drosch den Ball aus zehn Metern ins Tor zur 1:0-Führung.  Es war der erste schnell vorgetragene Angriff der Bayern. Danach riefen die Bayern-Fans schon einmal laut und deutlich durch das Stadion: „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin.“

Die Partie schien durch dieses 1:0 schon entschieden, aber die Niedersachsen dachten nicht daran aufzugeben, und die erste kleine Unsicherheit von Bayern-Torhüter Manuel Neuer brachte sie wieder ins Spiel. Der Nationaltorhüter klatschte den Ball bei einer Flanke vor die Füße von Makoto Hasebe, aber der Japaner traf nur Dante (22.). Später unterlief Neuer noch eine Ecke, doch auch dieser Fehler blieb ohne Folgen.

Davor hatten die Bayern wieder eine ihrer unwiderstehlichen Offensivaktionen gezeigt, Shaqiri spielte einen feinen Pass auf Robben, und dieses Mal erledigte es der Niederländer selbst, statt den Ball wie vor dem 1:0 abzugeben . Aber auch von diesem zweiten Münchner Tor (35.) ließ sich der VfL Wolfsburg nicht entmutigen. Am Ende der ersten Halbzeit keimte sogar noch einmal Hoffnung auf bei den Gästen, denn der bis dahin tadellose Contento ließ Diego etwas zu viel Platz auf dem Weg zur Strafraumgrenze. Der brasilianische Spielmacher nutzte diese Gelegenheit zum Anschlusstreffer (45.). Bei dem Schuss aus 20 Metern in die linke obere Ecke war Neuer machtlos.

Den kleinen Wolfsburger Pausentraum, den großen Bayern vielleicht doch ein Bein stellen zu können, beendete der beste Münchner an diesem Abend. Nach einer Ecke spielte Robben dieses Mal zu dem sträflich unbewachten Shaqiri. Dem Schweizer gelang fast eine Kopie seines Treffers am Samstag gegen Nürnberg, wieder schoss er flach aus rund 18 Metern ins Tor (51.).

Wolfsburg war nun bemüht, nicht noch ein Debakel zu erleben – allerdings vergeblich. Die  Bayern ließen an diesem Abend  zwar lange die letzte Konsequenz vermissen, aber am Ende siegte doch die Spielfreude über das Kräftesparen. Heynckes wechselte in der letzten halben Stunde  mit Blick auf die nächsten Spiele, vor allem die gegen Barcelona. Zuerst durfte Thomas Müller seinen Arbeitstag vorzeitig beenden, dann auch noch Robben und der wieder laufstarke Mandzukic. Für den Kroaten kam Mario Gomez, und der sorgte  mit einem Hattrick für ein furioses Finale. Mit seinen drei Toren innerhalb von sechs Minuten (80., 83. 86.) ließ er das Pokalspiel doch noch zu einem einem Spektakel werden.

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