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Die Spieler aus Hamburg stehen nach Spielschluß enttäuscht auf dem Platz. Das Spiel endet 3:1.

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Update

DFB-Pokal: Hamburger SV und Augsburg scheiden in der ersten Runde aus

Als erster Bundesligist scheidet der HSV im DFB-Pokal aus, dann folgt Augsburg in Magdeburg – andere Favoriten wie Leipzig und Hannover kommen souverän weiter. Ein Überblick.

VfL Osnabrück – Hamburger SV 3:1

Hertha, der HSV von 96, oder eben der andere HSV, der Unabsteigbare: Vor dem ersten Spieltag im Pokal waren diese drei Bundesligisten die am meisten genannten Kandidaten für eine Blamage. Die Hamburger hatten ja sportlich auch eine schwere Aufgabe. Denn an der Bremer Brücke beim VfL Osnabrück, Traditionsklub im Drittliga-Dauerschlaf, da gewinnt es sich nicht einfach. Für den HSV aber wurde es richtig bitter. Halil Savran brachte die Gastgeber nach schöner Kombination in Führung – allerdings musste der VfL zu diesem Zeitpunkt mit nur noch zehn Spielern auskommen, Appiah hatte nach Notbremse gegen Bobby Wood die Rote Karte gesehen.

Aber die Osnabrücker spielten das – erwartbar? – locker runter. Nach herrlicher Kombination traf Marc Heider nach einer guten Stunde zum 2:0. Die Hamburger rannten verzweifelt gegen ihren Untergang an, den Ahmet Arslan dann aber nach 71 Spielminuten mit seinem Tor zum 3:0 besiegelte. Die Hamburger betrieb Schadensbegrenzung, Bobby Wood verkürzte per Elfmetertor. Es wurde noch etwas hektisch, am Ende aber wurde der Osnabrücker 3:1-Sieg gefeiert unter den 15 800 Menschen im Stadion. Osnabrücks Trainer Joe Enochs dürfte in seiner Sportsbar im Herzen der Altstadt dann spät am Abend eine Lokalrunde geschmissen haben. „Wir haben uns damit auseinandergesetzt, was hier passieren kann“, sagte Trainer Markus Gisdol. Genutzt hat es nicht. Jetzt kann sich der Klub voll auf den Klassenerhalt oder womöglich dann auf die Relegationsspiele konzentrieren.

1. FC Magdeburg – FC Augsburg 2:0

In die Relegation könnte auch der FC Augsburg rutschen. In Magdeburg traten die Schwaben wie ein Absteiger auf: Die Augsburger unterlagen beim Drittligist verdient, die Treffer des früheren Europapokalsiegers aus Sachsen-Anhalt erzielten Christian Beck und Tobias Schwede in der Schlussphase.

Energie Cottbus – VfB Stuttgart 3:4 i.E.

Claus-Dieter Wollitz war sich vor dem Spiel sicher: „Den Pokal wird niemals ein Viertligist gewinnen.“ Da mag der Trainer von Energie richtig liegen, aber ärgern kann auch ein Viertligist einen Bundesligisten an einem guten Tag und den erwischte Cottbus: Erst im Elfmeterschießen verhinderte der VfB Stuttgart eine Blamage. Mit schnellen Kontern setzte Energie die Stuttgarter früh unter Druck. Angesichts zahlreicher Personalprobleme präsentierte sich der Favorit ungeordnet und kam nach dem 0:2 nur mit Glück und durch ein Eigentor von Energie zum 2:2. Dann aber vergaben Björn Ziegenbein und Benjamin Förster im Elfmeterschießen für Cottbus.

SF Dorfmerkingen – RB Leipzig 0:5

Sportfreunde aus Liga sechs gegen Champions-League-Teilnehmer, das konnte nicht spannend werden in der Arena von Aalen. RB Leipzig siegte souverän beim Verbandsligisten Dorfmerkingen 5:0 (1:0). Marcel Sabitzer (2), Timo Werner, Yussuf Poulsen, Naby Keita waren die Torschützen für die Leipziger, deren Sieg von der Höhe her eher noch Understatement war.

Eintr. Norderstedt – VfL Wolfsburg 0:1

4500 Zuschauer in Norderstedt sahen lange ein eher tristes Duell vierte gegen erste Liga. Erst nach einer guten Stunde köpfte der Spanier Ignacio Camacho zum 1:0 für Wolfsburg ein. Das reichte dem Bundesligisten schon zum Sieg.

Bonner SC – Hannover 96 2:6

Das Duell ehemalige Bundeshauptstadt gegen aktuelle Landeshauptstadt Niedersachsen war knackig. Am Sonntag regierten erst einmal wieder die Bonner, die vom SC. Lars Lokotsch traf nach 20 Minuten zum 1:0 für den Regionalligisten. Die Gäste vom Bundesligarückkehrer, in der Vorbereitung mehr mit den eigenen Fans als mit der sportlichen Vorbereitung beschäftigt, hatten es geahnt. Dreimal hatte 96-Coach André Breitenreiter den Pokalgegner beobachten lassen und gesagt: „Wir treffen auf einen sehr schwer zu bespielenden Gegner, der gut verteidigt.“

Aber nicht immer: Niclas Füllkrug traf nach sehenswerter Kombination noch in der ersten Halbzeit zum 1:1. Martin Harnik, wieder Füllkrug, Kenan Karaman, Sebastian Maier und wieder Harnik stellten mit ihren Treffern den 6:2 (1:1)-Sieg des Bundesligisten Hannover 96 sicher – Nico Perry traf in der Schlussphase zum zwischenzeitlichen 2:3 für Bonn.

1860 München – FC Ingolstadt 1:2

Stadion an der Grünwalder Straße, München, 12 500 Zuschauer, kleines großes Derby. Was vergangene Saison noch Bundesliga gegen Liga zwei gewesen wäre, war nun nur noch Liga vier gegen Liga zwei. Und der Tabellenführer der Regionalliga Bayern hatte dann auch das bessere Ende nicht für sich und unterlag 1:2 (0:1). Dabei hatten die Gastgeber sehr stark gekämpft.

FC Nöttingen – VfL Bochum 2:5

Wer in Karlsruhe ins Stadion gekommen war, der war als Fan des FC Nöttingen schon nach exakt 34 Sekunden bedient. Da traf Görkem Saglam nach Vorarbeit von Lukas Hinterseer, in der dritten Minute war Österreichs Nationalspieler selbst zum ersten Mal erfolgreich. Vor 2700 Zuschauern traf er auch zum 3:1 und 4:1. Zuvor hatten die engagierten Nöttinger den Anschlusstreffer geschafft. Timo Brenner verwandelte den an Fabian de Santis verursachten Foulelfmeter zum 1:2. Danach erhöhte der Favorit aus Bochum die Intensität. Daran änderte auch der schöne direkte Freistoßtreffer von Mario Bilger nichts mehr, den Bochums Jannik Bandowski prompt mit dem 5:2 konterte. Für Nöttingen war auch im vierten Anlauf die erste Runde im Pokal die letzte.

1. FC Schweinfurt 05 – SV Sandhausen 2:1

2002 war Schweinfurt zuletzt zweitklassig, seitdem hat der Klub wenig Schönes hinter sich gebracht – unter anderem eine Insolvenz überlebt. Sonntag war zumindest mal wieder ein besonderer Tag in Schweinfurt, er wurde zum Feiertag – Schweinfurt siegte 2:1 (0:1) gegen den SV Sandhausen.

SV Morlautern – Greuther Fürth 0:5

Der SV Mor– was? Richtig -lautern. Wie Kaiserslautern. Der Klub hat vor fünf Jahren seinen hundertjährigen Geburtstag gefeiert, so richtig in Erscheinung getreten ist der Stadtteilklub aus Kaiserslautern allerdings noch nicht. In das Stadion am Betzenberg traute such der Oberligist dann am Sonntag auch nicht, sondern wich nach Pirmasens aus. Dort hatte Greuther Fürth dann leichtes Spiel, der Zweitligist siegte vor 4000 Zuschauern 5:0 (2:0).

Wehen Wiesbaden – Erzgebirge Aue 2:0

Das gab es auch noch. Der Drittligist siegte mühelos gegen den Zweitligisten aus Aue, der noch nie in Wiesbaden gewinnen konnte. (Tsp)

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