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VFB Stuttgart

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DFB-Pokal: Jena blamiert Stuttgart

Der deutsche Fußball-Meister VfB Stuttgart hat sich im DFB-Pokal bis auf die Knochen blamiert und in einer Saison voller Pleiten, Pech und Pannen auch die Chance auf den "Trostpreis" leichtfertig verspielt. Der Vorjahres-Finalist unterlag im Viertelfinale dem Zweitliga-Vorletzten Carl Zeiss Jena mit 4:5 im Elfmeterschießen und vergab damit auch die letzte Titelchance.

Nach 120 Minuten hatte es 2:2 (1:1, 0:1) gestanden. Während sich Stuttgart nur noch durch einen Kraftakt im Bundesliga-Endspurt den Weg nach Europa ebnen kann, darf Jena weiter vom großen Coup wie bei den vier Cupsiegen in früheren DDR-Zeiten träumen. Zum Pechvogel wurde Antonio da Silva, der seinen Elfmeter übers Tor schoss.

Tobias Werner hatte die Thüringer, die in Pokalsieger 1. FC Nürnberg und Arminia Bielefeld zuvor bereits zwei Erstligisten ausgeschaltet hatten, in der 32. Minute in Führung gebracht. Nationalstürmer Mario Gomez rettete den Meister mit seinem fünften Tor im laufenden Wettbewerb aber zunächst in die Verlängerung (81.) und brachte ihn dort auch in Führung (94.). Damit hat Deutschlands "Fußballer des Jahres 2007" in sechs Pflichtspielen des Jahres bereits neun Treffer erzielt. Jenas Robert Müller erzwang jedoch in der 120. Minute das Elfmeterschießen.

Der VfB zeigte drei Tage nach dem 3:1 in baden-württembergischen Derby gegen den Karlsruher SC diesmal wieder eine erschreckend schwache Vorstellung. Im Angriff leisteten sich die Schwaben vor 18.500 Zuschauern im Gottlieb-Daimler-Stadion viele Abspielfehler. In der Defensive sorgte insbesondere Kapitän Fernando Meira für Unsicherheit und trieb Präsident Erwin Staudt auf der Tribüne einen Tag nach seinem 60. Geburtstag die Zornesröte ins Gesicht. Die besten Gelegenheiten für den VfB hatte Spielmacher Yildiray Bastürk. Zunächst scheiterte der Türke nach gutem Zusammenspiel mit Andreas Beck an Jenas Schlussmann Wassili Chomutowski (14.).

In der 27. Minute lenkte der Keeper einen Schuss von Bastürk an den Pfosten. Trotz der beiden Chancen spielten die Gäste, die zuletzt auswärts am 5. November 2006 verloren hatten, mutig mit und wurden durch Werners Führungstreffer belohnt. Nach einem Stellungsfehler von Nationalspieler Roberto Hilbert traf der Stürmer per Kopfball ins lange Eck. Dabei hatte VfB-Trainer Armin Veh sein Versprechen wahr gemacht und die vermeintlich stärkste Startelf auf den Platz geschickt. Auch die angeschlagenen Mario Gomez und Meira waren von Beginn an mit dabei. Jenas Trainer Henning Bürger musste auf seine beiden gesperrten Stürmer Sami Allagui und Sandor Torghelle sowie auf Kapitän Darlington Omodiagwe verzichten, der am Freitag beim 2: 2 im Zweitliga-Spiel beim FSV Mainz 05 bewusstlos ausgewechselt worden war.

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Stuttgarter weit unter Normalform. Auch die beiden Nationalspieler Gomez im Sturm und Thomas Hitzlsperger im Mittelfeld konnten kaum Akzente setzen. In der 53. Minute verpasste Cacau die Möglichkeit zum Ausgleich. Sein Sturmkollege Gomez präsentierte sich anschließend treffsicherer. Beim VfB wusste neben Gomez mit Abstrichen Bastürk zu überzeugen. Beste Spieler bei Jena waren Werner und U21-Nationalspieler Niels Petersen. (sid)

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