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DFB-Pokal: Köln verliert bei Werder II

Alle waren gespannt: Was würde Trainer Christoph Daum nach der Blamage sagen? 2:4 nach Verlängerung hatte der von ihm trainierte Zweitligist 1.FC Köln beim Regionalligisten Werder Bremen II verloren. Früher hatte Daum gern mal emotional auf derartige Pleiten reagiert.

Es war warm und stickig auf dem Platz elf nahe des Weserstadions. Auf dem Feld feierte die Reserve von Werder Bremen einen sensationellen Erfolg. Wie aber wird der Unterlegene reagieren? Was wird Trainer Christoph Daum nach der Blamage am Sonntag sagen? 2:4 (2:2, 1:2) nach Verlängerung hatte der von ihm trainierte Zweitligist 1.FC Köln beim Regionalligisten Werder Bremen II verloren. Früher hatte Daum gern mal emotional auf derartige Pleiten reagiert. Diesmal sagte er nur: „Alles was ich jetzt sage, wären Parolen. Werder hat nie aufgegeben und den Platz mit Glück als Sieger verlassen.“ Dann trat er ab, der Unterlegene. Daums Kurzauftritt hatte dem seines Teams entsprochen: Der 1. FC Köln – als großer Favorit nach Bremen gereist – blieb über weite Strecken unscheinbar.

Die 39. Minute hatte dem Spiel die entscheidende Wendung gegeben. Da erzielte Martin Harnik den 1:2-Anschluss für den Außenseiter. Das Tor brachte den FC, der schon wie ein sicherer Sieger ausgesehen hatte, durcheinander. In der regulären Spielzeit fiel noch der Ausgleich, dann ließen sich die Kölner immer weiter in die Defensive drängen. In der Verlängerung verloren sie verdient.

Die Kölner hatten zuletzt 3:1 gegen den FC Bayern gewonnen. Das Spiel in Bremen gingen sie nicht ausgesprochen engagiert, aber immerhin kontrolliert an. Wenn der Gast mal energisch die Arbeit aufnahm, wurde es schnell gefährlich vorm Bremer Tor. Neben den beiden frühen Kölner Treffern zum 2:0 durch Novakovic und Vucicevic trafen Nickenig und Chihi die Latte. Nach einer halben Stunde sah alles danach aus, als sollte nichts mehr schief gehen. „Dann haben sie einen Gang rausgenommen“, sagte Werders Kevin Artmann. Der neben Harnik überragende Akteur der Bremer hatte gleichwohl immer das Gefühl, „dass sie wieder hochschalten können“.

Dann aber fiel der Anschlusstreffer. Die Bremer bemerkten, dass doch etwas drin ist gegen den zuvor so souveränen Gegner. Die Kölner sahen verwundert dem Aufbegehren der Gastgeber zu. Zur Halbzeit machte Werders Trainer Thomas Wolter seinen Spielern klar, dass „sie das Spiel gewinnen, wenn sie so weitermachen“. Er sollte Recht behalten. Zum Ende der zweiten Hälfte hatte die zweite Mannschaft von Werder auf einmal die besseren Möglichkeiten. Nach dem verdienten Ausgleich – erneut traf Martin Harnik – war kein Klassenunterschied mehr zu erkennen.

Weil die Bremer ihre Chancen aber nicht zu Toren nutzen konnten, musste in der Verlängerung der Gegner helfen: In der 113. Minute ging Tobias Nickenig bei der Freistoßflanke von Finn Holsing mit der Hand an den Ball. Nickenig sah Gelb-Rot, und Werder erhielt einen Strafstoß. Lönings traf sicher zur ersten Führung des Außenseiters. Kurz darauf fiel dann das entscheidende 4:2 für Bremen. Kenny Schmidt sorgte für erlösende Freudenschreie bei den Bremern. In Köln aber gibt es noch viel zu bereden auf dem Weg in Liga eins. Und viel zu tun.

Stefan Freye[Bremen]

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