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Sport: DFB-POKALDUELL MIT DEM CUPVERTEIDIGER VFB STUTTGART

Für Sonntag eher ein Muster ohne WertGegen den 1.FC Köln muß sich Hertha wieder stärker ihres Offensivgeistes besinnenKLAUS ROCCA -BERLIN.

Für Sonntag eher ein Muster ohne WertGegen den 1.FC Köln muß sich Hertha wieder stärker ihres Offensivgeistes besinnenKLAUS ROCCA -BERLIN.So richtig wußte eigentlich niemand, ob es nun ein Muster ohne Wert oder ein Fingerzeig war.Auch nicht Jürgen Röber.Irgendwie fühlte er sich erleichtert, daß es keine höhere Schlappe gegeben hatte.Schließlich stehen diese schönen Herbst-Tage so ganz im Gegensatz zur Hertha-Tristesse.Da muß man immer damit rechnen, daß Berlins arg gebeutelte Fußballdame noch tiefer ins Jammertal rutscht.Insofern war das 0:2 gegen den gastgebenden Pokalverteidiger aus Stuttgart fast schon so etwas wie ein Lichtblick. Allerdings wirklich nur fast.Denn beim Versuch, mit massierter Abwehr (Manager Dieter Hoeneß: "Wir zeigten relativ hohe Disziplin in der Deckung") den Schaden zu begrenzen, blieb vieles auf der Strecke von dem, wodurch Herthas Kicker zu Saisonbeginn Hoffnungen erweckt hatten.Spielerisch kam reichlich wenig rüber, vom unbedingten Siegeswillen war nur selten etwas zu spüren."Das Prädikat kraftlos war für die Aktionen der Gäste sogar noch geschmeichelt", hieß es gestern in der "Stuttgarter Zeitung".Auch vom Stuttgarter "Kühlschrankfußball à la FC Bayern" war dort zu lesen.Zusammen eine Mixtur, die Langeweile unter den 14 500 (Minusrekord) im Stadion aufkommen ließ.Die einen wollten offenbar nicht, die anderen konnten nicht.Auf den Cannstatter Wasen dürfte vom Sonnabend an mehr los sein. Als Muster für das "Kellerduell" am Sonntag gegen den 1.FC Köln wird sich die Taktik Röbers nicht anbieten.Axel Kruse: "Druck machen ist eigentlich unsere Sache." Am Sonntag erwartet man auch, daß Hertha offensiver zu Werke geht."Wir müssen aber auch in der Rückwärtsbewegung konzentrierter sein", meinte Röber.Individuelle Fehler wie nun auch in Stuttgart könnten dann fatal werden: ein Eigentor (siehe nebenstehenden Artikel) und ein ohne Not verschuldeter Elfmeter von Sixten Veit.Wenn denn nur endlich der Knoten beim Torschuß platzen würde.Des Trainer "Joker" stach auch diesmal nicht.Michael Preetz hatte zweimal die Riesenchance, das leidige Stürmer-Roulette zu seinen Gunsten zu entscheiden.Dann hätten wir das alte, neue Stürmerduo Kruse/Preetz gehabt. Apropos Kruse: Daß er auch in Stuttgart torlos bleiben würde, war bei der Defensiv-Einstellung der gesamten Mannschaft vorauszusehen.Kruse machte seine Sache trotzdem nicht schlecht.Er ist einer der wenigen, die auch mit dem Rücken zum Tor Vernünftiges zustande bringen, den Blick für seine Mitspieler haben und den Ball auch mal halten können.Torgefährlichkeit wird allerdings in dieser Saison kaum von ihm ausgehen.In der höchsten Spielklasse sind die Abwehrspieler gewitzter als in der Zweiten Liga.Am erfreulichsten war die Leistung von Andreas Schmidt, den man eigentlich bei Hertha schon abgeschrieben hatte.Nicht, daß er Krassimir Balakow abmeldete, aber der Bulgare bekam keine Chance, wie sonst zu glänzen. Den Pokal kann man nun also abhaken.Vielleicht ist das sogar ein Vorteil, kann sich Hertha doch nun ganz auf den Kampf gegen den Abstieg konzentrieren.Ein Schlüsselspiel ist das am Sonntag.Wohl auch für die beiden Trainer, hier Jürgen Röber, dort Peter Neururer.Es spricht einiges dafür, daß der Verlierer doppelt bestraft wird.Röber wäre wohl selbst bei einem Unentschieden Verlierer.Das Hertha-Präsidium hält sich noch bedeckt, ob im Falle einer erneuten Niederlage Röbers Tage in Berlin gezählt sind.Der Druck von außen würde dann aber noch stärker werden. Auch die Frage, ob die Mannschaft verstärkt werden muß, würde dann lauter als zuvor gestellt werden.Vertreter der Ufa haben sich für Sonntag angekündigt.Da werden wohl auch andere Dinge auf den Tisch kommen.

KLAUS ROCCA

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