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Sport: DFB streitet endlich wieder

Berti Vogts als Personalie nicht durchsetzbar?r

Berlin - Der Plan der Fußballfunktionäre ist simpel. Bis zum Konföderationen-Pokal im Juni, der Generalprobe für die WM 2006 in Deutschland, soll aller Ärger verraucht sein: der Schiedsrichterskandal, die Debatte über die ungeliebte Doppelspitze, sogar der Zorn der Fans über die Verteilung der WM-Karten. Doch ganz kann sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nicht von seinen Problemen lösen.

Am Dienstag wurde publik, im DFB-Präsidium gebe es keine Mehrheit für Berti Vogts. Der soll auf Wunsch von Bundestrainer Jürgen Klinsmann die Nachwuchsarbeit als Technischer Direktor koordinieren. Danach war die Ruhe in der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main wieder einmal empfindlich gestört.

Erst nach dem Konföderationen-Pokal soll sich das DFB-Präsidium mit Vogts beschäftigen. Bis dahin soll DFB-Präsident Theo Zwanziger mit Generalsekretär Horst R. Schmidt ein Stellenprofil vorlegen und einen Personalvorschlag machen. Zumindest Ligachef Werner Hackmann kann sich durchaus vorstellen, dass „Herr Vogts nicht bei jedem auf ungeteilte Begeisterung stößt“. Die Durchsetzung von Vogts ist für Klinsmann und Teammanager Oliver Bierhoff eine aber Prestigefrage. Schließlich war es Vogts, der mitten in der chaotischen Bundestrainer-Suche im vergangenen Sommer Klinsmann als neuen Nationalcoach ins Gespräch gebracht hatte.

Bislang hat der DFB Klinsmann nach dessen Verpflichtung keinen Wunsch abgeschlagen. Im Hinblick auf Vogts schränkt Zwanziger aber ein: „Die Frage der Neueinstellung eines Technischen Direktors geht über 2006 hinaus.“ Auf eine frühzeitige Personaldiskussion will sich Zwanziger, der laut „Bild“ mit Schmidt und WM-Organisationschef Franz Beckenbauer zu den einzigen Befürwortern von Vogts zählen soll, nicht einlassen. „Es ist egal, ob der Kandidat Vogts oder X oder Y heißt“, sagt der DFB-Chef: „Die Frage ist, was er macht.“

Zwar sehen im Verband viele einen Nachholbedarf beim Nachwuchs – etwa durch eine verbesserte Trainerausbildung. Hier könnte ein Technischer Direktor tatsächlich mehr leisten als DFB-Jugendkoordinator Michael Skibbe. Skibbe fühlt sich zu Unrecht angegriffen, vor allem von Nationalmannschafts-Manager Bierhoff, der die Jugendarbeit mehrfach als mangelhaft gerügt hatte. „Im Nachwuchsbereich scheint sich Oliver Bierhoff nicht genügend auszukennen“, blaffte Skibbe daraufhin im „Kicker“ zurück. Seitdem hat der deutsche Fußball wieder ein Thema, über das er sich streiten kann.

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