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DFB-Team: Wörns erneuert Kritik an Klinsmann

Der bei der Aufstellung des deutschen Kaders übergangene Christian Wörns hat seine Kritik an Jürgen Klinsmann erneuert. Der Bundestrainer sei "unehrlich und link" und halte sich nicht an seine eigenen Prinzipien.

Nürnberg - Ungeachtet der großen Sympathiewelle für Bundestrainer Jürgen Klinsmann hält Christian Wörns an seiner grundsätzlichen Kritik fest. Seine im Februar geäußerten Vorwürfe, Klinsmann sei «unehrlich und link», bekräftigte Wörns nun gegenüber dem Fachmagazin «Kicker»: «Ich hatte meinen Ärger lange genug runtergeschluckt, und im Nachhinein sehe ich mich sogar bestätigt.» Klinsmann hatte Wörns seinerzeit nicht für das Länderspiel in Italien (1:4) nominiert und ihn nach dessen Kritik sofort aus dem Kader für die Fußball-Weltmeisterschaft gestrichen.

Der Verteidiger von Borussia Dortmund wirft dem Bundestrainer unverändert vor, sich nicht an selbst aufgestellte Prinzipien zu halten. «Es hieß doch von seiner Seite immer, man müsse als Grundvoraussetzung im Verein spielen und Leistung bringen. Dabei besaß Christoph Metzelder schon im Februar, als er bei uns in Dortmund überhaupt nicht zum Zug kam, eine Art Freifahrtschein», echauffierte sich Wörns und fügte hinzu: «Die angeblichen Kriterien des Bundestrainers existierten doch gar nicht.»

Auch seinen Vereinskollegen Metzelder nahm Wörns nicht von seiner Schelte aus. Obwohl Klinsmann dem Kollegen in der Dortmunder Innenverteidigung ein WM-Versprechen gegeben habe, habe dieser darüber nie gesprochen. «Christoph hätte mich mal zur Seite nehmen und mir reinen Wein einschenken können», ärgert sich der 34-Jährige noch immer über Metzelder. Trotz seiner guten Leistungen bei der Weltmeisterschaft sagt Wörns seinem Kollegen beim BVB eine schwere Zukunft voraus. «Er muss sich erst einmal einen Platz in der Mannschaft erkämpfen. In der vorigen Saison hatte er viele weniger gute Spiele.»

Ungeachtet seiner persönlichen Unzufriedenheit kann aber auch Wörns der zu Ende gegangenen WM positive Aspekte abgewinnen. «Die Mannschaft hat attraktiven, offensiven Fußball gezeigt», lobte er das deutsche Team, schränkte jedoch zugleich ein, «zum Teil aber auch gegen Gegner, die es etwas ruhiger angehen ließen.» Sogar Klinsmann bescheinigte der Routinier, seit 2004 einiges bewegt zu haben, und schlussfolgerte: «Eigentlich müsste er weitermachen.» (tso/ddp)

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