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DFB: Zwanziger: Auf Abgang von Klinsmann vorbereitet

Beim Deutschen Fußball-Bund ist man für den Fall eines möglichen Abgangs von Bundestrainer Jürgen Klinsmann gewappnet.

München - «Wir sind natürlich vorbereitet auf die Situation, falls es nicht gelingt, Jürgen Klinsmann zu halten», sagte der Geschäftsführende DFB-Präsident Theo Zwanziger der «Süddeutschen Zeitung». Man werde aber Plan B nur aus der Schublade ziehen, «wenn Plan A scheitert. Aber der wird nicht scheitern», fügte Zwanziger hinzu. Eine mögliche Beförderung von Assistenztrainer Joachim Löw wollte der DFB-Boss nicht kommentieren: «Das ist eine Plan-B-Überlegung. Ich rede nicht über die vierte Stufe, wenn die erste nicht besprochen ist.»

Klinsmann hatte immer betont, seine Zukunft als Bundestrainer orientiere sich allein am Erfolg bei der WM. Selbst für den Fall des Titelgewinns hatte er offen gelassen, ob er seinen nach der WM auslaufenden Vertrag verlängern werde.

Zwanziger machte deutlich, dass man noch keine Gespräche mit potenziellen Nachfolgern geführt habe. Der DFB habe aber seinen Trainerstab verstärkt, «und dadurch so viel Qualität gewonnen, um die Situation zu beherrschen, wenn Klinsmann absagt.» Als Beispiele nannte der DFB-Boss Sportdirektor Matthias Sammer oder U21-Coach Dieter Eilts. «Wir werden jedenfalls keine vier Wochen rumrangeln», versprach Zwanziger mit Blick auf die peinliche Suche der «Trainerfindungs-Kommission» nach der verkorksten EM 2004 in Portugal.

"Spielphilosophie fortsetzen"

In den Augen Zwanzigers könne man beide Situationen aber nicht vergleichen. «2004 hatten wir einen Bundestrainer, der bis 2006 unter Vertrag stand. Und dann hat Rudi Völler mitten in der Nacht gebeten, aus dem Vertrag entlassen zu werden. Wir waren also unvorbereitet», erinnerte der 61-Jährige, der Klinsmann trotz dessen offener Zukunft nicht unter Druck setzen will. «Ich werde nicht auf einen Tag drängen, mir ist viel zu wichtig, dass wir die Spielphilosophie von Jürgen Klinsmann fortführen können».

Unabhängig vom Namen des künftigen Bundestrainers plädiert Zwanziger für eine Fortsetzung des begeisternden Offensivfußballs der DFB-Auswahl. «Diese Spielphilosophie muss in die gesamte Nachwuchsförderung und Entwicklung einfließen. Das muss von jedem Bundestrainer, egal wie er heißt, fortgeführt werden. Dass es dieser Fußball ist, der den Menschen Freude bereitet, ist außer jeder Diskussion. Diese Erkenntnis ist der wertvollste Gewinn für uns alle», hob Zwanziger hervor, und fügte hinzu: «Es ist eben kein langweiliger Reißbrett-Fußball.» (tso/ddp)

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