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St. Paulis Fans sind stets meinungsfreudig - etwa bei der Mitgliederversammlung.

© dpa

DFL-Antrag zum Fernsehgeld: Der FC St. Pauli kämpft gegen Investorenklubs

Mit jeder Saison verbreitert sich der Graben zwischen neuer und alter Fußballökonomie. Der FC St. Pauli begehrt dagegen auf. Ein Kommentar.

Von Christian Hönicke

Der FC St.Pauli gefällt sich in der Rolle des Fußballrobinhood. Von den Reichen nehmen, den Armen geben, so vermarktet sich der Zweitligist geschickt als Bewahrer der Fußballromantik – man denke an die Privatfehde mit dem Getränkeklub RB Leipzig. Nun stellte er vor der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) am 2. Dezember den Antrag, dass Investorenklubs künftig von der Verteilung der Einnahmen aus der Fernseh- und Gruppenvermarktung ausgeschlossen werden sollen. Dahinter steckt aber mehr als inszenierte Antihaltung.

Die Depesche vom Millerntor ist ein Nachbeben der großen Erschütterung von 2011. Seit der Aufweichung der 50+1-Regel dürfen Investoren langfristig auch die Mehrheit eines Klubs übernehmen. Langsam werden die Folgen spürbar: Mit jeder Saison verbreitert sich der Graben zwischen neuer und alter Fußballökonomie.

Nun kommt aus St. Pauli ein erstes Signal des Aufbegehrens der Vereine mit konventionellem Geschäftsmodell, die sich diesem Verdrängungswettbewerb zunehmend chancenlos ausgesetzt sehen. Wem gehören die Millionen, wem gehört die Bundesliga? Der Kampf hat gerade erst begonnen.

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