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© dpa

DHB: Oleg Velyky gestorben

Der deutsche Handball trauert um Oleg Velyky. Der Nationalspieler vom Bundesligisten HSV Hamburg ist im Alter von 32 Jahren nach langer Krankheit gestorben. Das bestätigten der Deutsche Handballbund und der HSV am Samstag.

„Ich habe die traurige Aufgabe, auch in Abstimmung mit dem HSV Hamburg und seinem Präsidenten Andreas Rudolph mitzuteilen, dass unser Nationalspieler und Freund Oleg Velyky seinen Kampf gegen die tückische Krankheit verloren hat“, sagte DHB-Präsident Ulrich Strombach bei der EM in Österreich.

Stellvertretend für den Hamburger Bundesligisten erklärte Rudolph in einer Pressemitteilung: „Wir sind angesichts der überaus traurigen Nachricht, die mir in der Nacht von Oleg Sawtschuk übermittelt wurde, tief erschüttert. Die gesamte Handballwelt verliert mit Oleg Velyky eine große Persönlichkeit.“

2003 war beim gebürtigen Ukrainer Hautkrebs diagnostiziert worden. Die Krankheit galt als besiegt, ehe es im September 2009 wieder Komplikationen gab. In der Nacht von Freitag auf Samstag sei Velyky in seiner ukrainischen Heimat gestorben, teilten der DHB und HSV mit. Der Rückraumspieler, für den HSV in nur vier Spielen dabei, hinterlässt seine Frau Katja und seinen sechsjährigen Sohn Nikita. Die Beerdigung, an der Hamburgs Sportlicher Leiter Christian Fitzek teilnehmen wird, soll in der Ukraine stattfinden.

In der ersten Hauptrundenpartie gegen Frankreich an diesem Sonntag will die deutsche Mannschaft mit Trauerflor spielen. „Wir trauern sehr über diesen Verlust. Wir haben Oleg Velyky als untadeligen Sportsmann und unglaublichen Kämpfer im Handball und um sein Leben kennengelernt“, meinte Strombach. Sein letztes Länderspiel hatte Velyky 2008 bei der EM in Norwegen in der Eröffnungspartie gegen Weißrussland bestritten, als er mit einem Kreuzbandriss nach nur wenigen Minuten ausgefallen war.

Nach ersten Therapieerfolgen hatte Velyky zunächst wieder Handball gespielt und 2007 auch zum WM-Kader der deutschen Weltmeister gehört. Wegen einer Sehnen-Verletzung unter dem Fuß hatte der Familienvater, der für die Ukraine insgesamt 59 und für den DHB 38 Länderspiele bestritten hat, allerdings keine WM-Partie absolvieren können. Ein Jahr später musste er erneut operiert werden.

„Er war zuletzt nur noch schwer zu erreichen. Er hatte keine Kraft mehr zum Telefonieren oder Laufen“, sagte Nationalspieler Pascal Hens, gleichzeitig Team-Kollege von Velyky beim HSV, „das ist für uns alle ein großer Schock, obwohl wir wussten, wie es um ihn stand und dass er sterben wird“. Es sei sehr beeindruckend gewesen, wie Velyky mit der Krankheit umgegangen sei: „Er war ein Kämpfer.“

Mitte März 2009 hatte der gebürtiger Ukrainer gegen den deutschen Rekordmeister THW Kiel ein umjubeltes Kurz-Comeback gegeben. Erstmals nach 422-tägiger Kranken- und Verletzungspause stand er wieder auf einem Spielberichtsbogen. „Ich wurde begrüßt wie ein Gott in der Halle, ich bin dankbar für diesen Moment“, hatte der gebürtige Ukrainer mit deutschem Pass damals gesagt und hinzugefügt: „Ich hoffe, ich komme noch einmal wieder.“ dpa

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