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Zerreissprobe. Iker Romero (links) ist gegen Lemgo nicht aufzuhalten.

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DHB-Pokal: Füchse ziehen ins Finalturnier ein

Die Handballer der Füchse Berlin ziehen nach einem 26:23 (13:13)-Sieg über Lemgo zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ins Finalturnier um den DHB-Pokal ein. Großen Anteil daran hatten vor allem die „Alten“: Denis Spoljaric, Iker Romero und Petr Stochl.

In seiner Funktion als hauptberuflicher Trainer ist Dagur Sigurdsson in den letzten Wochen vor allem durch eines aufgefallen: Unauffälligkeit. Der Coach der Füchse Berlin trägt neuerdings Brille und auch sonst ist seit der Ermahnung durch den Liga-Verband nicht mehr viel geblieben von diesem bisweilen cholerischen Menschen, der da zeitweise an der Seitenlinie herumtobte. Gestern Abend allerdings erlebten 3312 Zuschauer in der Schmeling-Halle wieder die alte Version des Isländers, was einerseits an der Wertigkeit dieses Viertelfinalspiels um den Pokal des Deutschen Handball-Bundes (DHB) lag und andererseits am Spannungsfaktor. Nach 60 nicht immer hochklassigen, aber überaus unterhaltsamen 60 Minuten durften die Berliner schließlich einen 26:23-Sieg bejubeln, der zur Teilnahme am Finalturnier in Hamburg am Wochenende 12./13. Juni berechtigt. „Das ist ein großer, großer Moment für uns. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft“, sagte Trainer Dagur Sigurdsson. „Vor allem auf die ganz Alten.“ Namentlich Abwehrchef Denis Spoljaric, Kapitän Iker Romero und Torhüter Petr Stochl.

Neben den Langzeitverletzten Sven-Sören Christophersen, Pavel Horak und Paul Drux war den Berlinern kurzfristig noch Nationaltorhüter Silvio Heinevetter mit einer hartnäckigen Erkältung abhanden gekommen. Das wiederum hatte eine Konstellation zur Folge, die sich die Füchse für gewöhnlich per inoffizieller Vereinssatzung verbieten: in der Startformation stand kein deutscher Spieler. Überhaupt hatte die Mannschaft von Trainer Dagur Sigurdsson mit den zahlreichen Umstellungen zu tun, die der Ausfall aller etatmäßiger Spieler im rechten Rückraum mit sich brachte. Der Isländer beorderte zunächst Iker Romero auf die Spielmacherposition und ließ den für diese Position viel zu klein gewachsenen Bartlomiej Jaszka auf besagter Planstelle agieren. Gegen kampf- und spielstarke Lemgoer, die kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit mit drei Treffern enteilt waren (12:9/26.), verteilten die Gastgeber die Verantwortung in Form etlicher Wechsel geschickt aufs verbliebene Personal: mit der Pausensirene glich Iker Romero per Siebenmeter aus (13:13).

Nach Wiederanpfiff legte der Spanier gleich noch drei weitere Treffer und ein hübsches Kreisanspiel zur ersten Berliner Führung seit dem 1:0 nach (15:14/36.). Weil Konstantin Igropulo seine Abschlussschwierigkeiten gegen Lemgos glänzend aufgelegten Keeper Nils Dresrüsse unter Kontrolle bekam und Petr Stochl im Berliner Tor seinem Gegenüber in nichts nachstand, erspielten sich die Berliner bis zur 45. Minute erstmalig ein einigermaßen komfortables Polster (20:16). Allerdings bewies der Bundesliga-Achte aus Ostwestfalen in der Folge, weshalb er als Überraschungsteam der Saison geführt wird (22:22/56.). In der Schlussphase sicherte der überragende Petr Stochl schließlich den Erfolg. „Dass Stochl so stark gehalten hat, war der Knackpunkt im Spiel“, sagte Lemgos Trainer Niels Pfannenschmidt.

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