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Die Hände zum Himmel. Die Kieler feiern ihren Pokalgewinn.

© dapd

DHB-Pokal: Kiel holt Cup gegen die Krise

Der Handball-Rekordmeister THW Kiel hat zum siebten Mal den DHB-Pokal gewonnen. Am Sonntag setzten sich die Kieler mit 30:24 (16:13) gegen die SG Flensburg-Handewitt durch.

Der THW Kiel ist wieder da. Mit Kampf und Leidenschaft hat der Handball-Rekordmeister zum siebten Mal den DHB-Pokal gewonnen und sich aus der Krise gesiegt. In einem emotionalen Finale setzten sich die Kieler am Sonntag in der Hamburger o2 World mit 30:24 (16:13) gegen die SG Flensburg-Handewitt durch. Das Team vom Trainer Alfred Gislason ist damit Nachfolger des HSV Hamburg. Der designierte deutsche Meister war bereits früh aus dem Wettbewerb ausgeschieden. Im Nordgipfel setzte der THW Kiel, dem nach den verspielten Titeln in Champions League und Bundesliga die erste titellose Saison seit 2003 gedroht hatte, von Beginn an die Akzente. Mit dem stark verbesserten Torhüter Thierry Omeyer sowie Christian Zeitz, Aron Palmarsson und Filip Jicha (je 6) als beste Werfer zog der Rekord-Pokalsieger von 7:4 (11.) auf 23:17 (44.) vorentscheidend davon. Unter dem Jubel ihrer Fans hüpften die Kieler nach dem Schlusspfiff übermütig über das Parkett. Bester Werfer für Überraschungsfinalist Flensburg war Thomas Mogensen mit sechs Treffern.

„Ich bin sehr glücklich: Erstens, weil wir gewonnen haben, und zweitens, weil wir gut gespielt haben. Für meiste Spieler war das sehr wichtig, sich hier in Hamburg anders zu präsentieren als zuletzt“, sagte Alfred Gislason, der bei der Siegerehrung gefehlt hatte. „Ich war in der Kabine, lag mit einem Bier auf dem Bauch auf der Liege und habe mir das im Fernsehen angesehen“, berichtete der Isländer. Am Abend wollte er sich ein Glas Rotwein zu Hause gönnen. Seine Spieler versprachen eine Riesenparty. „Ich bin mir sicher, dass wir richtig feiern werden“, so Kapitän Marcus Ahlm.

Am Vortag hatten sich beide Finalisten mit ihren Kontrahenten Frisch Auf Göppingen und Rhein-Neckar Löwen im Halbfinale packende Duelle geliefert. Dank starker letzter zehn Minuten und der besseren Wechselspieler siegte Kiel gegen Göppingen mit 28:23 (15:13) und erreichte dadurch zum zehnten Mal das Cup-Endspiel. „Ich bin sehr zufrieden mit den Spielern, die von der Bank gekommen sind“, lobte Gislason seine zweite Reihe. Der Etappenerfolg auf dem Weg ins Endspiel hatte beim angeschlagenen Rekordmeister nach den jüngsten sportlichen Nackenschlägen für Erleichterung statt Jubel gesorgt. Die Flensburger hingegen feierten ihr erstes Pokalfinale seit 2005 ausgelassen. „Diese Mannschaft ist in der Lage, Herausragendes zu leisten“, befand Geschäftsführer Holger Kaiser nach dem 22:20 (10:8)-Erfolg gegen die Rhein-Neckar Löwen.

Für die Mannheimer war das Halbfinal-Aus besonders bitter. Der mit Starspielern gespickte Champions-League-Halbfinalist wartet damit weiter auf seinen ersten nationalen Titel. Zudem steht den Löwen ein Umbruch bevor. Olafur Stefansson wechselt auf jeden Fall zu AG Kopenhagen. Angeblich sollen auch Karol Bielecki, Gudjon Valur Sigurdsson, Robert Gunnarsson und der vom HSV Hamburg verpflichtete Krzisztof Lijewski zu den Dänen gehen, die wie die Löwen von Modeschmuckfabrikant Jesper Nielsen finanziert werden. „Es gibt Gespräche hinter den Kulissen“, sagte Manager Thorsten Storm. Daher wisse er noch nicht, wie die Mannschaft in der kommenden Saison aussehe. Zugleich bestätigte er Gespräche mit Kiel und Momir Ilic über eine Verpflichtung des serbischen Rückraumspielers. Am Rande der Veranstaltung hatten Flensburger Fans mit einer Attacke auf den ehemaligen Kieler Manager Uwe Schwenker für einen Eklat gesorgt. Der Ligaverband HBL verurteilte die Tat. Flensburgs Geschäftsführer entschuldigte sich bei Schwenker für den Vorfall. (dpa)

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