zum Hauptinhalt

Sport: Die Angst abgeschüttelt

Spirovski überzeugt beim 3:0 der SCC-Volleyballer

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin - Die Schelte kam aus den eigenen Reihen. Er spiele allzu zurückhaltend, fast ängstlich, sei außer Form, hieß es beim Volleyball-Bundesligisten SC Charlottenburg. Aleksandar Spirovski hat sich die Kritik zu Herzen genommen. Der Mittelblocker reagierte aber nicht etwa beleidigt, sondern vielmehr wehrhaft. Mit einer starken Leistung bestätigte der Mann mit der Trikotnummer vier am Sonntag eine altbekannte Regel: Ist Spirovski gut, dann ist auch der SCC gut. Den Charlottenburgern gelang vor 1200 Zuschauern in der Sömmeringhalle ein 3:0 (25:21, 26:24, 25:22)-Erfolg gegen den Moerser SC. Manager Kaweh Niroomand schwärmte: „Spirovski war überragend.“

Als die Charlottenburger im ersten und zweiten Satz einige Male in Rückstand gerieten, führte Spirovski seine Mannschaft mit einer Reihe von Aufschlagsassen stets wieder heran. Und im dritten Satz hatte der 44-malige Nationalspieler von Serbien-Montenegro mit einer Aufschlagsserie den SCC schon frühzeitig klar in Führung gebracht.

Für die Charlottenburger brachte der Sieg mehr als nur zwei Punkte. Die Spieler, allen voran Spirovski, konnten ihr zuletzt etwas angekratztes Selbstvertrauen wieder etwas auffrischen. Zumal der SCC in dieser Saison schon zwei Mal am Moerser SC gescheitert war, und zwar zum Saisonauftakt mit 2:3 auswärts und dann, recht peinlich, kurz vor Silvester mit 1:3 im Pokal-Halbfinale daheim. „Von ihrer ganzen Präsentation her war unsere Mannschaft diesmal nicht wiederzuerkennen“, wunderte sich Niroomand. „Es wurden Emotionen freigesetzt, Körpersprache und Einsatz haben gestimmt.“

Und dann war da immer noch Aleksandar Spirovski, 28 Jahre alt, nunmehr schon im vierten Jahr beim SCC, über weite Strecken immer eine der tragenden Säulen der Mannschaft. Nur zuletzt konnte er die stark schwankenden Leistungen der Charlottenburger auch nicht mehr allein kompensieren. Spirovski steckte selbst in einem Leistungsloch. Im Frühherbst 2006 hatte er sich zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres einen Fingerbruch zugezogen. Wieder folgten sechs, sieben Wochen Pause – und als er danach mit dem Balltraining begann, waren da die Zweifel, ob die Bruchstelle denn halten würde. Wo ihn am Netz sonst der sichere Instinkt für wohlplatzierte Bälle leitete, behinderte plötzlich die Angst den sicheren Abschluss. Spirovski, so der Eindruck vom Spiel gegen Moers, scheint sich endlich wieder gefangen zu haben. „So muss man sich präsentieren. Das hilft uns weiter“, lobte ihn Nirommand.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false