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Sport: Die Antwort

Buschschulte wird Dritte über 200 Meter Rücken

Die letzten 15 Meter waren grausam. „Die Oberschenkel haben gebrannt“, sagte Antje Buschschulte. „Ich habe die Augen zugemacht und nur noch gedacht: Los, los, los! Nur nicht aufgeben!“ Aber die Armzüge wurden immer langsamer, der Beinschlag war nicht mehr so dynamisch wie kurz zuvor. Doch es reichte. Es reichte zur Bronzemedaille über 200 m Rücken, es reichte zur dritten Medaille der deutschen Schwimmer, es reichte zu einer Demonstration: „Ich wollte zeigen, dass ich im Finale schneller schwimmen kann als im Halbfinale.“

Antje Buschschulte schwamm sogar so schnell, dass sie ihre persönliche Bestzeit in 2:09,88 Minuten um acht Zehntelsekunden verbesserte. Dass sie Bronze mit der zeitgleichen Japanerin Reiko Nakamura teilen muss: geschenkt. Den Olympiasieg sicherte sich Kirsty Coventry aus Simbabwe in 2:09,19 Minuten, Silber ging an die Russin Stanislawa Komarowa (2:09,72).

Buschschulte ging überaus schnell an. Bis 150 m lag sie auf dem zweiten Platz. „Aber ich komme vom Sprint, ich musste so schnell angehen. Nur so hatte ich eine Chance auf Bronze“, sagte die 26-Jährige. „Sterben muss ich am Ende sowieso.“ Die zweite Bronzemedaille, nach dem Erfolg in der 4 x 200-m-Staffel, betrachtet Antje Buschschulte auch als Antwort. Die Kritik an den deutschen Schwimmern und an Chef- Bundestrainer Ralf Beckmann empfand sie „als ein bisschen ungerecht“. Ihr eigener verpatzter Auftritt über 100 m Rücken, als sie, die Weltmeisterin über diese Strecke, im Halbfinale schneller war als im Endlauf, war einfach ein Ausrutscher. Schon in der Staffel schwamm Buschschulte eine grandiose neue Bestzeit und hatte erheblichen Anteil an dem dritten Platz. Heute kann die 26-Jährige mit der 4 x 100-m-Lagen-Staffel sogar noch eine weitere Medaille gewinnen.

Gestern aber musste die Bronzemedaillen-Gewinnerin zunächst einmal Jana Henke trösten. Die Potsdamerin landete über 800 m Freistil in 8:33,95 Minuten nur auf dem siebten Platz. Ihre Bestzeit steht bei 8:23,83 Minuten. Enttäuschend verlief der Tag auch für Thomas Rupprath. Vor 18 Monaten hatte er noch den Olympiasieg über 100 m Schmetterling angepeilt, auch wenn er das nie so deutlich ausgesprochen hat. Vor einem Jahr reduzierte er sein Ziel auf eine Medaille. Und gestern stand er da und erklärte, dass er mit seinem gerade erreichten vierten Platz zufrieden sei.

Es war klar, dass er kaum eine Medaille würde gewinnen können. Dafür sind Michael Phelps und Ian Crocker aus den USA und Andrej Serdinow aus der Ukraine viel zu stark. Phelps gewann in diesem Rennen seine fünfte Goldmedaille. Rupprath schwamm 52,27 Sekunden, kam in die Nähe seiner Bestzeit und hatte sich nachher nichts vorzuwerfen. Zudem hat der Weltmeister über 50 m Rücken von 2003 „noch ein Rennen im Hinterkopf, in dem ich mehr Chancen auf eine Medaille ausrechne“. Rupprath meinte die Lagenstaffel. Die schwimmt heute im Finale.

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