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Sport: "Die Berliner können um den vierten Champions-League-Platz mitspielen" - Unterhachingens Trainer Lorenz-Günther Köstner im Interview

Lorenz-Günther Köstner (47) betreut seit 1994 die SpVgg Unterhaching, unterbrochen nur von einem halbjährigen Abstecher zum 1. FC Köln.

Lorenz-Günther Köstner (47) betreut seit 1994 die SpVgg Unterhaching, unterbrochen nur von einem halbjährigen Abstecher zum 1. FC Köln. Vor dem heutigen Spiel des Bundesliga-Aufsteigers gegen Hertha BSC sprach betreut seit 1994 die SpVgg Unterhaching, unterbrochen nur von einem halbjährigen Abstecher zum 1. FC Köln. Vor dem heutigen Spiel des Bundesliga-Aufsteigers gegen Hertha BSC sprach Andreas Kötter mit ihm.

Herr Köstner, als der Aufstieg feststand, wurde Ihre Mannschaft entweder mitleidig belächelt, oder man hat, wie Max Merkel, über das defensive Spiel die Nase gerümpft.

Damals hat es Äußerungen dieser Art förmlich gehagelt. Da hat man dann oft mehr über den Autor der jeweiligen Story erfahren als über uns. Schließlich sind wir nicht für die Bundesliga ausgelost worden. Wir haben uns die Klasse hart erarbeitet.

Aber nach den ersten Testspielen haben sie der Mannschaft damals die Bundesligareife abgesprochen.

Ja und nein. Ich habe das zwar gesagt, allerdings schon vor der Niederlagenserie. Zu diesem Zeitpunkt, am Beginn der Vorbereitung, hatten wir schließlich nicht einmal die Klasse, wie in den letzten Spielen der abgelaufenen Saison. Im übrigen: Wie sollte eine Mannschaft auch Erstligareife vorweisen, wenn der gesamte Kader gemeinsam auf gerade mal 500 Bundesligaspiele kommt, also nicht viel mehr als etwa ein Lothar Matthäus alleine?

Sie haben also nie an Ihrer Mannschaft gezweifelt?

Natürlich war ich zu diesem Zeitpunkt gefordert, die Mannschaft aufzurichten. Ich habe damals ganz bewusst gesagt, dass die Jungs mittlerweile bessere Interviews geben als sie Fußball spielen. Ich wollte eine Trotzreaktion provozieren.

Sie haben damals gesagt: Wir erwerben uns die Bundesligareife von Spiel zu Spiel. Wann ist dieser Prozess abgeschlossen?

Das wird noch dauern. Zu viele im Umfeld lassen sich im Moment davon blenden, dass wir gegen Schalke und gegen Bayern lediglich 0:1 verloren haben. Ich weiß, dass es auch mal eine richtige Klatsche geben wird.

Was versprechen Sie sich von Alberto Mendez, den Sie von Arsenal ausgeliehen haben?

Genau genommen kommt er jetzt von Athen zu uns, wohin ihn Arsenal ausgeliehen hatte. In Athen wollte man ihn unbedingt halten, Mendez aber wollte zurück. Weil er nun wegen der vielen Neuverpflichtungen keine Perspektive bei Arsenal gesehen hat, kommt er zu uns. Es spricht für den Jungen, dass er Abstriche beim Gehalt macht. Solche Burschen brauche ich.

Hilft es, dass die Hertha viele Verletzte hat und unter der Woche noch in der Champions League engagiert war?

Ich glaube nicht. Hertha hat 25 beinahe gleichwertige Spieler.

Sehen Sie die Berliner so stark wie im letzten Jahr, oder werden sie der Mehrfachbelastung Tribut zollen?

Natürlich ist die Champions League für Hertha eine ganze neue Plattform. Weil die Berliner sich aber sehr gut verstärkt haben, glaube ich, dass sie wieder um den vierten Champions-League-Platz mitspielen können. Dafür müssen sie allerdings mal eine Serie starten; nur bitte nicht gegen uns.

Herr Köstner[wur], als der Aufstieg feststand[wur]

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