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Wiedersehen macht Freude: Joachim Löw (l.) und Jürgen Klinsmann beim Länderspiel USA gegen Deutschland im Sommer 2013.

© Imago

Die deutschen WM-Gegner: Wiedersehen mit Ronaldo, Prince und Co.

Ob die Gruppe G nun die schwerste oder nicht ist - geschenkt. Zumindest sicher ist, dass es bei diesen Gruppengegnern einige Wiedersehen geben wird. Portugal, Ghana und die USA im Porträt.

Portugal

Paulo Bento ist ein Mann von eher rustikalem Charme. Fußball definiert der Trainer der portugiesischen Nationalmannschaft in erster Linie über die körperliche Auseinandersetzung, und entsprechend fiel auch seine erste Reaktion auf die Platzierung seiner Mannschaft in die Vorrundengruppe G aus. „Wir werden mit unseren Waffen kämpfen“, sprach Bento und dass natürlich die Deutschen Favorit seien, „aber auch wir haben unsere Qualitäten“. Diese werden in der öffentlichen Wahrnehmung gern auf Cristiano Ronaldo reduziert.

Der Stürmer von Real Madrid ist in der Form seines Lebens, er hat es zuletzt bei den Play-offs gegen Schweden gezeigt, als ihm in zwei Spielen alle vier portugiesischen Tore gelangen. Doch diese Klasse kommt nur zur Geltung, weil Paulo Bento den Rest der Mannschaft darauf getrimmt hat, Ronaldo in Szene zu setzen. Gegen Diagonalpässe von der Qualität, wie sie etwa der portugiesische Mittelfeldlenker Joao Moutinho spielt, lässt sich schwer verteidigen. Erst recht nicht, wenn eine Abwehr so hoch steht, wie sie Bentos Kollege Joachim Löw gern stellt.

Deutschlands Bilanz: 9 Siege, 5 Unentschieden, 3 Niederlagen

WM: 1 Sieg

Ghana

Natürlich wird er wieder im Mittelpunkt stehen. Kevin-Prince Boateng ist Ghanas schillerndste Persönlichkeit. Er ist der Star unter den Black Stars. Dabei hat es der Schalker einzig seinen Mitspielern zu verdanken, dass Ghana in Brasilien zum dritten Mal in Folge bei einer WM vertreten ist.

Nach der WM in Südafrika, wo Ghana im Viertelfinale dramatisch im Elfmeterschießen an Uruguay scheiterte, erklärte Boateng seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft. Auf die strapaziösen Reisen nach Afrika hatte er wenig Lust. Nachdem seine Kollegen das Play-off- Hinspiel gegen Ägypten 6:1 gewonnen hatten, kehrte er zum Rückspiel nach vierjähriger Abstinenz zurück und erzielte das Tor beim 1:2. In Südafrika kam Ghana von allen afrikanischen Teams am weitesten, und auch in Brasilien könnte die Mannschaft überraschen.

Ghana hat mit dem früheren Nationalspieler Kwasi Appiah als eine der wenigen Mannschaften Afrikas einen Einheimischen als Trainer. Das Team ist eingespielt, das Gerüst bilden mit Boateng noch Kwadwo Asamoah, Sulley Muntari und Asamoah Gyan.

Deutschlands Bilanz: 2 Siege

WM: 1 Sieg

USA

John Anthony Brooks stehen immer noch alle Möglichkeiten offen. Der Innenverteidiger von Hertha BSC, 20 Jahre alt, hat inzwischen zwei Länderspiele für die USA, das Land seines Vaters, bestritten. Aber weil keines davon ein Pflichtspiel war, hat Brooks, in Berlin geboren und aufgewachsen, weiterhin die Chance, sich für das Land seiner Mutter zu entscheiden – für Deutschland. Wenn die USA am 26. Juni in Recife auf Deutschland trifft, ist das nicht nur durch das Wiedersehen mit dem früheren Bundestrainer Jürgen Klinsmann eine besonders emotionale Angelegenheit.

Es ist vor allem für einige der US- Spieler das Duell Wir gegen uns. Zu Klinsmanns erweitertem Kader gehören insgesamt fünf Spieler, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind: Herthas Brooks, Fabian Johnson (Hoffenheim), Timothy Chandler (Nürnberg), Terrence Boyd (Rapid Wien) und Jermaine Jones (Schalke). Jones hat unter Joachim Löw sogar drei A-Länderspiele für Deutschland bestritten und stand 2008 im vorläufigen Kader für die Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz.

Deutschlands Bilanz: 6 Siege, 3 Niederlagen

WM: 2 Siege

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