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Sport: Die Drohung wird wahr

Martin Hägele über Leverkusen nach der Niederlage Ist es wirklich erst zehn lange Monate her, dass die Spieler von Bayer Leverkusen in Manchester mit Ovationen verabschiedet wurden? Am Dienstag, beim trostlosen Kick gegen Newcastle, hatte sich der ChampionsLeague-Finalist aus dem vergangenen Jahr schon aus der Klasse mit den silbernen Sternen verabschiedet, bevor die Hymne der Stars aus den Lautsprechern kam.

Martin Hägele über

Leverkusen nach der Niederlage

Ist es wirklich erst zehn lange Monate her, dass die Spieler von Bayer Leverkusen in Manchester mit Ovationen verabschiedet wurden? Am Dienstag, beim trostlosen Kick gegen Newcastle, hatte sich der ChampionsLeague-Finalist aus dem vergangenen Jahr schon aus der Klasse mit den silbernen Sternen verabschiedet, bevor die Hymne der Stars aus den Lautsprechern kam. Zuvor hatte Jens Nowotny noch bemerkt: „Es ist natürlich schwer, wenn die Vereinsführung sagt, Champions League spielt keine Rolle. Und dann sagt der Trainer, das ist ein Testspiel – wie geht man da in so eine Partie?“

Vermutlich hatte der verletzte Kapitän mit diesem Satz darauf hinweisen wollen, dass ein Spiel in der Champions League auch besonders motivierend sein kann. Das Beispiel Barcelona zeigt ja, wie Teams diesen Auftritt (3:0 gegen Inter Mailand) nutzen können, um sich aus der Krise zu spielen.

Und was hat Leverkusens neuer Trainer Hörster stattdessen für Erkenntnisse gewinnen können? Dass der Auftritt des bislang so enttäuschenden Torjägers Franca „mehr als in Ordnung war“, nachdem der für 8,5 Millionen Euro aus São Paulo geholte Stürmer endlich einmal traf und noch einige Male für Hektik im Strafraum der Engländer sorgte. Und dass er nun ganz sicher weiß, dass er beim Abstiegskampf am Samstag in Hannover besser nicht den von ihm gegen Newcastle in die Startelf beförderten Abwehrspielern Preuß oder Kleine vertraut.

In Leverkusen nehmen sie solche Antworten so hin. Auch weil dieser Kurs, die Champions League herzuschenken wie einen aussichtslos gewordenen Satz beim Tennis, von oben herunter verordnet worden war. Bei seiner Amtseinführung tags zuvor hatte der Nachfolger von Klaus Toppmöller noch versprochen, die elf Besten auflaufen zu lassen. Dass sich Hörster schon zur Premiere der Calmund-Doktrin ergab, könnte bereits der Anfang von seinem Ende gewesen sein. Bayers starker Mann Reiner Calmund hat offensichtlich seine Drohung wahr gemacht, sich künftig stärker in die sportlichen Belange einzumischen. Das Spiel gegen Newcastle hat gezeigt, dass diese Einmischung nicht Gewinn bringend war für die Mannschaft. Und wohl auch nicht für Reiner Calmund.

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