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Sport: Die Eisbären besiegen Hannover 5:1

Berlin - Hans Zach ist ein Ordnungsfanatiker. Das gilt auch bei der Ausübung seines Berufs.

Berlin - Hans Zach ist ein Ordnungsfanatiker. Das gilt auch bei der Ausübung seines Berufs. Insofern konnte dem Trainer der Hannover Scorpions nicht gefallen, was sein Team gestern Abend ein Drittel lang auf dem Eis im Sportforum Hohenschönhausen ablieferte. Mit verschränkten Armen leicht hin- und herschaukelnd, musste Zach von der Bande aus verfolgen, dass es sein Team mit der Zuordnung in der eigenen Zone nicht so hatte, was wiederum vom Gegner heftig bestraft wurde. Nach dem ersten Drittel führte Berlin bereits 4:0, am Ende gewannen die Eisbären 5:1 (4:0, 0:1, 1:0) und freuten sich vor 4500 Zuschauern über ihren achten Sieg im 20. Saisonspiel in der Deutschen Eishockey-Liga.

Pierre Pagé hatte mehr Freude an dem Spiel als sein Kollege aus Hannover. Dabei hatte der gestrige Tag nicht besonders gut für den Trainer der Eisbären begonnen: Im morgendlichen Training war Pagé mit Verteidiger Chris Heid zusammengeprallt und hatte sich eine Verletzung am rechten Auge zugezogen, die mit mehreren Stichen genäht werden musste. Trotz eines dicken blauen Auges hielt der Kanadier am Abend durch und es lohnte sich ja auch für ihn. Pagé hatte zwar zuvor gesagt, dass man gegen Hannover „mit Geduld und Disziplin“ spielen müsse, das aber war nicht nötig. Die Scorpions konnten die Ausfälle ihrer drei besten Verteidiger – Sascha Goc, Patrick Köppchen (beide verletzt) und Brad Schlegel (gesperrt) – nicht kompensieren. Dazu kam, dass Alexander Jung eine sehr unglückliche Figur abgab. Bevor Zach den ehemaligen Torhüter der Eisbären nach einem Drittel durch Christian Künast ersetzte, war fast jeder Schuss im Tor der Hannoveraner gelandet: Florian Busch und Christoph Gawlik hatten zunächst jeweils im Powerplay für die Berliner getroffen, dann schossen André Rankel und Andy Roach beim 3:0 und beim 4:0 aus Situationen, die für Jung gut einzusehen waren.

Nach dem Chaos-Drittel der Scorpions war schon alles entschieden, auch wenn ein nun wesentlich bequemer stehender Zach fortan auf der Auswechselbank mehr Freude an seiner Mannschaft haben konnte. Die Berliner mussten nach dem ersten Drittel auf Busch verzichten; der Nationalstürmer hatte sich noch im ersten Drittel den Arm ausgekugelt, und die Scorpions – immerhin als Tabellenfünfter beim Zehnten angetreten – präsentierten sich ab dem zweiten Abschnitt geordneter und kamen auch zum Anschlusstreffer durch Thomas Dolak. Youri Ziffzer verhinderte aber, dass die Niedersachsen danach ins Spiel kamen. Der junge Torwart der Eisbären zeigte gestern wieder einmal eine sehr gute Leistung. Ziffzers Vorderleute boten ab dem Mittelabschnitt nur noch Mittelmaß, Verteidiger Roach musste zudem mit einer Muskelverhärtung frühzeitig in die Kabine.

Das aber konnten die Scorpions nicht ausnutzen. Da half es auch nicht, dass ihr Trainer Zach im Schlussdrittel viele energische Einzelgespräche mit seinem Personal führte: Die Hypothek aus dem ersten Drittel war für seine Mannschaft gestern einfach zu groß – zum Glück für die Eisbären, die nach einem von Kelly Fairchild verwandelten Penalty acht Minuten vor Schluss sogar noch das 5:1 erzielen konnten.

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