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Sport: Die Enttäuschten

Stuttgart ärgert sich über ein 2:0 im Uefa-Cup, Leverkusen unterliegt 0:1 – und auch Hamburg spielt nur 1:1

In der zweiten Hälfte saß Giovanni Trapattoni nur noch. Der Trainer des VfB Stuttgart wollte nicht mehr aufstehen und machte sogar ein paar abfällige Gesten. Obwohl seine Mannschaft das Hinspiel in der ersten Runde des UefaCups gegen den slowenischen Vizemeister NK Domzale mit 2:0 (1:0) gewann, sah der Trainer verzweifelt aus. Es ist nicht der erhoffte Befreiungsschlag geworden für den VfB Stuttgart. Ein klarerer Sieg und eine überzeugendere Leistung gegen einen Gegner, der über einen Saisonetat von 3,5 Millionen Euro verfügt, hätten das Gerede von der Krise verstummen lassen. Doch als das Spiel beendet war, pfiffen viele der 12000 Zuschauer. Und im Presseraum des Gottlieb-Daimler-Stadions stand der wütende VfB-Präsident Erwin Staudt. „Ich fühle mich schuldig“, sagte er, „die Leute opfern einen halben freien Tag und wir liefern so einen Mist ab.“ Die Tore von Jon Dahl Tomasson (6.) und Christian Gentner (89.) änderten nichts an seinem Urteil. Nach einem misslungenen Bundesligastart mit drei Punkten aus vier Spielen häufen sich in Stuttgart kritische Fragen. Etwa, ob die Liaison Trapattoni und der VfB überhaupt passt. Doch Sportmanager Herbert Briem sagte: „Wir dürfen jetzt nicht die Nerven verlieren“. Wohlgemerkt, der VfB hatte gewonnen. tru

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Bayer Leverkusen dagegen gelang in der Bay-Arena nicht einmal ein Sieg. Dem Team droht nach einer ideenlosen Vorstellung schon in der ersten Runde das Aus. Trotz eines Sturmlaufs in der zweiten Halbzeit verlor Leverkusen vor 20 000 Zuschauern 0:1 (0:1) gegen ZSKA Sofia. Den Treffer für den Bulgarischen Meister, der in der Champions-League-Qualifikation am FC Liverpool gescheitert war, erzielte Jordan Todorow (15.). Die beste Chance zum Ausgleich vergab Juan, der aus kurzer Distanz freistehend an Torhüter Maksic scheiterte. „Wir werden den Kopf jetzt nicht hängen lassen“, sagte Trainer Klaus Augenthaler. Die Mannschaft habe alles versucht. Gleich der erste grobe Patzer in der Bayer-Defensive hatte zum Gegentor geführt: Nach einem hohen Querpass aus dem Mittelfeld verschätzte sich Athirson beim Kopfball. dpa

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Für den Hamburger SV wird das Erreichen der Gruppenphase im Uefa-Pokal ebenfalls schwierig. Der Tabellendritte der Fußball-Bundesliga kam im Erstrunden-Hinspiel gegen den FC Kopenhagen trotz klarer Feldvorteile nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus und muss wie bei seinem letzten internationalen Auftritt vor zwei Jahren das Ausscheiden in der ersten Runde fürchten. Der überragende Rafael van der Vaart brachte den HSV vor 43 085 Zuschauern in der AOL-Arena in Führung, doch schon drei Minuten später gelang Elrio van Heerden der Ausgleich. dpa

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