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Sport: Die Erklärung in Auszügen und Reaktionen auf das DLV-Urteil

"Die Präsidiumsmitglieder des DLV haben auf Grund des Berichtes der Anti-Doping-Kommission, das aus meiner Sicht schon lange feststehende Urteil gefällt, und den Rechtsausschuss beauftragt, eine Sperre zu verhängen. Der Gang vor den Rechtsausschuss ist der falsche Weg, da bei genauer Betrachtung der Sachlage und Würdigung aller Umstände dem Präsidium klar werden müsste, dass kein dringender Tatverdacht besteht.

"Die Präsidiumsmitglieder des DLV haben auf Grund des Berichtes der Anti-Doping-Kommission, das aus meiner Sicht schon lange feststehende Urteil gefällt, und den Rechtsausschuss beauftragt, eine Sperre zu verhängen. Der Gang vor den Rechtsausschuss ist der falsche Weg, da bei genauer Betrachtung der Sachlage und Würdigung aller Umstände dem Präsidium klar werden müsste, dass kein dringender Tatverdacht besteht. Da ich Opfer eines langfristig und gezielt geplanten Anschlags bin, und somit unschuldig, widerspricht das Vorgehen des DLV meinem Rechtsempfinden. Ich werde und kann eine Sperre nicht akzeptieren.

In dieser für den Sport ungewöhnlichen, fast irrationalen Situation wird es keine Gewinner geben. Das ist das traurige Resultat dieses Anschlags. Der Attentäter hat nicht nur mir geschadet, sondern schadet auch dem DLV und dem Sport. Deshalb bin ich weiterhin uneingeschränkt bemüht, die Täter zu fassen. So ist auch meine Prämie zu verstehen. Wenn es jemanden gibt, der sachdienliche Hinweise geben kann, die zur Ergreifung der Täter führen, hilft er nicht nur mir persönlich. Er hilft vor allem dem Sport, um auch weiterhin einen fairen Ablauf der Wettkämpfe zu gewähren.

Meine Unschuld, die Tatsache, dass ich in meiner Karriere noch nie wissentlich in irgendeiner Form verbotene Substanzen, gleich welcher Art, zu mir genommen habe, wird von den verantwortlichen Funktionären trotz der Sachlage in Abrede gestellt. Der DLV zwingt mich so in eine juristische Auseinandersetzung. Und das mit Personen, mit denen ich gemeinsam aus tiefster Überzeugung für einen sauberen Sport geworben, gearbeitet habe und mit denen ich mich über viele Jahre gemeinsam für die Darstellung der Leichtathletik verantwortlich gezeigt habe. Ich bedauere dies, aber für meine Unschuld bin ich bereit, diesen langen Weg zu gehen."

Reaktionen

Katrin Krabbe-Zimmermann (Sprint-Doppelweltmeisterin von 1991, zwei Doping-Fälle, drei Jahre gesperrt): "Das Urteil war zu erwarten, weil A- und B-Probe positiv waren. Es hätte gar nicht anders entschieden werden können, weil die Gesetzeslage eindeutig ist. Darum hätte es mich gewundert, wenn die Entscheidung anders ausgefallen wäre, weil dann auch die Leute auf die Barrikaden gegangen wären."

Oliver-Sven Buder (Kugelstoß-Vizeweltmeister): "Die Empfehlung zur Sperre musste erfolgen, sonst kann sich künftig jeder rausreden."

Ralf Sonn (DLV-Aktivensprecher): "Es war zwar eine konsequente Entscheidung nach den Regularien, aber ich habe ein ungutes Gefühl dabei. Ich weiß einfach nicht, was und wem ich glauben soll. Sollte das Rechtssystem im Sport durch ordentliche Gerichte ausgehebelt werden, ist die ganze Dopingbekämpfung in Frage gestellt. Dann kommen schwere Zeiten auf uns zu."

Katrin Krabbe-Zimmermann

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