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Sport: Die Fans randalieren, die Liga streitet Auch Hertha BSC lehnt

Sicherheitskonzept ab.

Dortmund - Zwei Tage vor dem Revierderby hatten beide Vereine ihre Fans noch zu friedlichem Verhalten aufgerufen – vergeblich. Vor dem Anpfiff des Spiels zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 kam es am Samstagnachmittag zu schweren Krawallen, insgesamt wurden elf Personen verletzt, darunter acht Polizisten. 180 Randalierer kamen in Gewahrsam, darunter 163 Gelsenkirchener und 17 Dortmunder. Am späten Samstagabend gab es auch in Hannover Ausschreitungen: Die Polizei ging mit Pfefferspray und Schlagstöcken gegen Fans von Hannover 96 vor, die nach der Heimreise vom Spiel bei Eintracht Frankfurt Bierflaschen und andere Gegenstände auf Polizisten geworfen hatten.

Durch die Ausschreitungen gerät das Thema Sicherheit im deutschen Fußball wieder in den Vordergrund. Am heutigen Montag tagt die Sicherheitskommission der Deutschen Fußball-Liga (DFL) in Frankfurt am Main, bis zu der Sitzung müssen die 36 Erst- und Zweitligisten zu einem „Konzeptpapier Sicheres Stadionerlebnis“ Stellung nehmen. Als dritter Profiklub nach dem 1. FC Union und dem FC St. Pauli teilte Hertha BSC am Sonntag mit, die in dem Papier vorgeschlagenen Maßnahmen abzulehnen. „Hertha BSC ist der festen Überzeugung, dass sich in einer tragfähigen Lösung auch zwingend die Meinungen und Ansichten der Fans wiederfinden müssen“, teilte Hertha mit. Auch Union hatte seine Ablehnung ähnlich begründet und gefordert, Fans müssten stärker in die Diskussion eingebunden werden. Die Köpenicker hatten von einer „Ausnutzung der Asymmetrie im Verhältnis Verband – Verein – Vereinsmitglied/Fan“, gesprochen und dem Deutschen Fußball (DFB) und der DFL eine „offenkundige Fehleinschätzung gegenwärtiger Tendenzen im Bereich der Fußballstadien“ vorgeworfen. Eigentlich soll das Positionspapier am 12. Dezember auf einer Vollversammlung der Vereine beschlossen werden, damit die Maßnahmen zum Start der Spielzeit 2013/14 greifen können. Weitere Klubs könnten sich den Zweiflern aus Berlin und Hamburg aber anschließen.

Allerdings lieferte das Derby am Sonnabend auch den Sicherheitshardlinern neue Argumente. „Sowohl Schalker als auch Dortmunder Anhänger legten ein hohes Aggressions- und Gewaltpotenzial an den Tag wie lange nicht mehr“, teilte die Polizei mit, die rund 1200 Beamte sowie Wasserwerfer einsetzte. dpa/lsp

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