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Sport: Die Fehler der Goldgräber

plädiert für die Formel 1 im alten Europa Mit einem halben Jahrzehnt Verspätung ist auch Bernie Ecclestone in der New Economy angekommen. Der Formel-1-Chef hat sich vor nicht allzu langer Zeit von der Goldgräberstimmung anstecken lassen und die Expansion der Rennserie nach Asien veranlasst.

plädiert für die Formel 1 im alten Europa Mit einem halben Jahrzehnt Verspätung ist auch Bernie Ecclestone in der New Economy angekommen. Der Formel-1-Chef hat sich vor nicht allzu langer Zeit von der Goldgräberstimmung anstecken lassen und die Expansion der Rennserie nach Asien veranlasst. Europa, hat der Brite gesagt, werde künftig nicht mehr die wichtigste Rolle im Grand-Prix-Kalender spielen.

Nun ist der erste große Expansionsschub abgeschlossen, und die Rennautos haben in China, Malaysia, Bahrain und der Türkei ihre Runden gedreht. Und wie einst die Protagonisten der New Economy muss Ecclestone nun feststellen, dass sich Geld nicht von allein verdient. Der Formel-1-Chef hat es bisher versäumt, sein Produkt an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen. Nur wenige Türken können sich Eintrittspreise ab 150 Euro leisten, zum heutigen Rennen in Istanbul werden 50 000 Zuschauer erwartet – Platz ist für 130 000. Halbleere Ränge musste Ecclestone auch in anderen vermeintlichen Zukunftsländern sehen.

Ohne ihren Heimatmarkt wird die Formel 1 auf Dauer nicht bestehen können. Hier hat sie die meisten Fans, hier sitzen die großen Autohersteller, hier befinden sich die traditionsreichsten Strecken. China oder Bahrain haben zu wenig Motorsporttradition, um auch in schlechten Zeiten eine verlässliche Basis bieten zu können. Früher oder später wird auch Ecclestone zu dieser Einsicht gelangen. Viele Protagonisten der New Economy arbeiten heute wieder in ihren alten Firmen, wenn auch für ein bisschen weniger Gehalt. Und sind froh darüber. Seite 21

Christian Hönicke

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