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Füchse feiern mit ihren Fans den größten Vereinserfolg: den Einzug ins Champions-League-Achtelfinale.

© dapd

Die Füchse feiern: 28:27-Sieg über Silkeborg

Die Party kann beginnen. Die Füchse Berlin stehen nach dem dramatischen Sieg gegen Silkeborg im Achtelfinale der Champions League, obwohl dieses Ziel zwischenzeitlich schon fasst verpasst scheint.

Was war das für ein Aufschrei, was für eine Erlösung. Es folgten Freudentänze, die Gesänge wollten kein Ende mehr nehmen. Die Füchse Berlin hatten nach einem 28:27 (14:13) über Bjerringbro-Silkeborg tatsächlich den Einzug ins Achtelfinale der Champions League geschafft. Dieser Erfolg war am Samstagnachmittag nicht nur deshalb etwas Besonderes, weil das Team von Trainer Dagur Sigurdsson den größten Erfolg der Vereinsgeschichte schaffte, sondern weil dieses Ziel schon fasst verpasst schien. Nun können die Berliner gespannt sein auf den 28. Februar, wenn die nächste Runde ausgelost wird. „Wir haben hart gekämpft, der Gegner war frischer und wir hatten am Ende auch Glück“, sagte Sigurdsson.

Es war ein hartes Stück Arbeit bis zu diesem großen Erfolg. Spätestens nach sechs Minuten war klar, dass die Dänen mit großen Ambitionen nach Berlin gekommen waren – 3:1 führten sie. Sollte ausgerechnet das bislang noch punktlose Team in der Gruppe B zu einer Gefahr für die Füchse werden? So richtig glauben wollte dies wohl keiner der 8816 Zuschauer in der Schmeling-Halle. Insgesamt führten die Dänen in den ersten 30 Minuten dreimal mit zwei Treffern. Doch die Füchse kämpften. Die Abwehr wurde stabiler, vorn übernahmen Sven-Sören Christophersen, Johannes Sellin, Ivan Nincevic und Iker Romero die Verantwortung im Abschluss. Niklas Landin im Tor der Dänen konnte sich kaum einmal auszeichnen, zur Halbzeit hatten sich die Berliner eine knappe 14:13-Führung erarbeitet.

Es war gewiss kein beruhigender Vorsprung. Und von einem sichereren Erfolg von Sigurdssons Team träumten schon zu diesem Zeitpunkt nur noch die Super-Optimisten

Was dann jedoch passierte, stellte alles Erwartete auf den Kopf. In der 40. Minute musste Sigurdsson bereits eine Auszeit nehmen, seine Mannschaft lag 17:21 zurück. Beim 17:22 kurz darauf beorderte er Petr Stochl für Silvio Heinevetter ins Tor und zog damit seinen letzten Trumpf. Es lief alles gegen die Berliner, die plötzlich weit entfernt vom Achtelfinale in der Champions League waren, zudem lief ihnen die die Zeit davon. Beim 19:23 war nur noch eine Viertelstunde zu spielen. Bartlomiej Jaszka sorgte mit drei Toren in Folge wenigstens dafür, dass das Spiel gegen die Füchse nicht schon so früh entschieden wurde. Denn hinten hielt auch Stochl keinen Ball – Heinevetter kehrte wieder zurück. Heinevetter ist es, der immer wieder sagt: „Du musst nicht alle Bälle halten, aber die entscheidenden.“

Daran hielt er sich in der packenden Schlussphase. Es stand 25:27, als der Däne Kasper Nielsen nach einem Foul gegen Christophersen die Rote Karte sah. Der richtige Aufreger aber kam erst noch. Kurz vor Schluss, beim Stand von 28:27, wurden die Schiedsrichter wegen einer falschen Einwurfentscheidung zugunsten der Dänen vom EHF-Offiziellen Peter Hansson überstimmt. Der vermeintliche Ausgleich der Gäste zum 28:28 zählte nicht, die Füchse blieben in Ballbesitz. Christophersen unterband den letzten dänischen Angriff mit einer Ringereinlage, die ihm ebenfalls Rot einbrachte.

Doch seine zu erwartende Sperre für das erste Achtelfinalspiel war erst einmal egal und ging im Jubel unter. Füchse-Kapitän Torsten Laen war doppelt stolz auf den Erfolg gegen seine Landsleute: „Dänemark ist schließlich das Land des Europameisters.“

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