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Sport: Die fünf Fragezeichen Biathlon-Männer enttäuschen beim Sprint

Ruhpolding - Den Seitenhieb auf das Ruhpoldinger Publikum konnte sich Martin Fourcade nicht verkneifen. „Es ist nicht einfach, hier zu schießen.

Ruhpolding - Den Seitenhieb auf das Ruhpoldinger Publikum konnte sich Martin Fourcade nicht verkneifen. „Es ist nicht einfach, hier zu schießen. Denn das Publikum feuert die Deutschen schon sehr stark an“, motzte der 23-jährige Franzose nach der ersten Einzelentscheidung in der Chiemgau-Arena. Mehr hatte der Skijäger aus Perpignan an seinem Samstagnachmittag aber nicht auszusetzen: Die Sonne knallte vom Himmel, die entzückten Schreie der schwarz-rot-goldenen Fahnen-Fraktion wurden von Minute zu Minute dünner – und er hatte das Sprintrennen über zehn Kilometer gewonnen.

Fourcade siegte vor dem Norweger Emil Hegle Svendsen und Carl Johan Bergman aus Schweden. Ein zufriedenes Trio – die deutschen Starter Andreas Birnbacher (16.), Simon Schempp (19.), Michael Greis (26.), Florian Graf (34.) und Arnd Peiffer (37.) kamen dagegen als fünf wandelnde Fragezeichen daher. Selbst der beste von ihnen, Lokalmatador Birnbacher, geht bei der heutigen Verfolgung mit einem Rückstand von 1:12,8 Minuten auf Fourcade ins Rennen. „Zu den Führenden hin wird’s schwer“, ahnte der 30-Jährige, der dem deprimierten Biathlon-Volk für Sonntag jedoch versprach: „Eins ist klar – bei einer Heim-WM gibt es da nur noch den Weg nach vorne.“

Bedenklich aus Sicht der deutschen Skijäger: Fourcade und Svendsen, die auch den Gesamt-Weltcup anführen, kamen mit jeweils zwei Fehlschüssen zu Medaillen, während Birnbacher, Schempp und Graf mit der identischen Quote weit hinterher liefen. Greis und der abgestürzte Titelverteidiger Peiffer schossen jeweils drei Mal daneben – und am Ende konnte aus dem DSV-Quintett allein der 35-jährige Greis, der erst auf den letzten Drücker das Ruhpolding-Ticket in die Hand gedrückt bekam, erfreut verkünden: „Läuferisch war es heute super bei mir.“

Dagegen klagten sowohl Birnbacher als auch Peiffer, in diesem Winter bislang die besten Kräfte in der deutschen Mannschaft, über den tiefen Untergrund. Allerdings wollte Peiffer gar nicht erst eine Diskussion ums Material zulassen und fügte umgehend hinzu. „Ich hätte heute auch mit dem besten Material der Welt nicht gewonnen.“ Andreas Morbach

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