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Sport: Die gekürzte Kürzung

Senat will Bundesligisten mehr fördern als erwartet

Berlin - Der Abstieg einiger Berliner Bundesligaklubs schien schon bedrohlich nahezurücken, doch der Berliner Senat hat die größten Sorgen erst einmal vertrieben. Gestern beschloss er, nicht wie erwartet nur 1,1 Millionen Euro an die Bundesligavereine aus Spielbankmitteln auszuschütten, sondern 1,3 Millionen. Das könnte gerade kleineren Vereinen den Verbleib in der Bundesliga sichern. Wie das Geld unter den Vereinen aufgeteilt wird, wollen Senat und Landessportbund (LSB) am Montag beraten. „Wir wollen zügig zu einer Festlegung kommen, damit die Vereine planen können“, sagte Thomas Härtel, der für Sport zuständige Staatssekretär.

Die Summe von 1,3 Millionen entspricht dem Durchschnitt aus den Zahlungen der letzten Jahre. Im vergangenen Jahr waren den Bundesligavereinen noch 1,6 Millionen zugesprochen worden, weil es noch Rücklagen gab. Diese Rücklagen sind jedoch geschrumpft, so dass die Vereine jetzt nur noch mit der ursprünglichen Förderung von 1,1 Millionen Euro rechnen konnten. Der Regierende Bürgermeister sprach sich dann für 1,3 Millionen aus. „Auf der Verwaltungsebene war diese Summe nicht durchzubekommen, aber es gab dann im Senat ein klares Votum von Klaus Wowereit“, sagte Härtel.

Derzeit spielen 81 Berliner Mannschaften in der Ersten Liga, von ihnen werden 34 aus den Überschüssen der Spielbank bezuschusst. „Ich freue mich darüber, dass wir nun in etwa auf dem Niveau liegen, auf dem die Förderung der Bundesligamannschaften begonnen hat“, sagte Norbert Skowronek, der Direktor des Landessportbundes. Die noch zu streichenden 300 000 Euro will er nicht den kleinen Vereinen wegnehmen. „Wenn man kleinen Vereinen auch noch 20 Prozent streicht, braucht man sie erst gar nicht zu fördern.“ Stattdessen denkt Skowronek an eine Schwerpunktbildung: „Wir müssen darüber nachdenken, wie viele Mannschaften wir pro Sportart fördern wollen.“

Staatssekretär Härtel will auf jeden Fall flexible Förderkriterien beibehalten und nicht beispielsweise nicht- olympischen Disziplinen oder Individualsportarten die Zuschüsse streichen. Lieber möchte er mit dem LSB auch über Korrekturen bei den größeren Klubs sprechen: „Die größeren Klubs sind eher in der Lage, Kürzungen aufzufangen. Wir könnten daher über eine Deckelung der Fördersumme sprechen.“ Am meisten erhalten bislang die Volleyballer des SC Charlottenburg mit 230 000 Euro plus 20 000 bei Erreichen der Play-offs, Albas Basketballer bekommen 200 000 plus 50 000 für die Play-offs. Friedhard Teuffel

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