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Die Frisur sitzt: Unions Trainer Norbert Düwel.

© Imago

Die Hinrunde des 1. FC Union: Kein Platz fürs Abstiegsgespenst

Der 1. FC Union überwintert auf dem zehnten Tabellenrang. In der Pause sollte der Berliner Fußball-Zweitligist vor allem an den überwunden geglaubten Leistungsschwankungen innerhalb eines Spiels arbeiten. Eine Analyse.

Die Fußballer des 1. FC Union zerstreuten sich kurz nach der 0:1-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf am Freitagabend in alle Winde. Ersatzkeeper Mohamed Amsif, die Verteidiger Mario Eggimann und Fabian Schönheim, Mittelfeldspieler Benjamin Köhler sowie Angreifer Sören Brandy reisten schon gar nicht mehr im Bus mit nach Berlin zurück. Sie fuhren direkt in den Weihnachtsurlaub, der bei den Köpenickern bis zum 12. Januar dauern wird.

Von Auflösungserscheinungen kann aber keine Rede sein. Zwar müssen die Berliner die erste Niederlage nach vier Begegnungen als Hypothek mit in die Winterpause nehmen, doch das lange am Stadion An der Alten Försterei herumgeisternde Abstiegsgespenst wird nicht direkt unter dem Weihnachtsbaum Platz nehmen. „Vielleicht hätten wir in der ersten Halbzeit in Führung gehen können. Am Ende war es eine Einzelaktion, die wir nicht gut verteidigt haben“, sagte Unions Abwehrspieler Michael Parensen, der am entscheidenden Gegentor des Düsseldorfer von Mathis Bolly eine Teilschuld trug. „Dann geht man als Verlierer vom Platz. Das ist sehr schade. Nichtsdestotrotz sind wir auf einem guten Weg, von dem wir uns nicht abbringen lassen.“

In ersten Halbzeiten schoss Union nur vier seiner 22 Tore

Trainer Norbert Düwel wirkte dennoch mächtig angefressen. Zu gern hätte der Coach die Erfolgsserie mit in die Urlaubszeit gerettet. Diesmal hatte der 46-Jährige aber nicht so ein glückliches Händchen wie in den vergangenen Spielen. Trotz des 2:0-Erfolgs gegen den Karlsruher SC nahm er mehr Veränderungen vor, als er eigentlich musste. Für die Sperre von Abwehrmann Christopher Trimmel konnte er nichts. Auch der kurzfristige Ausfall von Innenverteidiger Fabian Schönheim, der sich beim letzten Sprint der Erwärmung vor dem Spiel eine Verletzung am linken Sprunggelenk zugezogen hatte, traf Union unverhofft. Doch die Herausnahme von Björn Jopek und Steven Skrzybski, die immerhin zur letzten Siegerstartelf gehört hatten, machte sich nicht bezahlt.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Die dafür hereinrotierten Mittelfeldakteure Benjamin Köhler und Maximilian Thiel führten keinesfalls einen Leistungsabfall herbei. Doch als Mannschaft so konstant wie am Dienstag spielte Union nicht. Großchancen gab es nur in Hälfte eins, in der Union am möglichen dreifachen Punktgewinn vorbeispielte. „Wir hätten uns sehr gern noch mal mit einem Sieg zum Schluss belohnt. Dann hätten wir mit der unteren Tabellenregion nichts mehr zu tun gehabt“, sagte Köhler. „Jetzt müssen wir alle regenerieren, vernünftig Urlaub machen und die verbleibenden 15 Spiele der Saison so angehen wie die in den letzten Wochen.“

Größere Leistungsunterschiede innerhalb einer Partie hatte es bei Union im Prinzip in dieser Saison auch bei allen Punkte bringenden Begegnungen gegeben, wenn man vom souveränen Auftritt gegen den KSC absieht. In den ersten Halbzeiten aller 19 Partien schoss Union nur vier seiner 22 Tore. Auch daran wird Düwel in der Vorbereitungszeit mit der Mannschaft arbeiten müssen.

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