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Sport: Die Immer-Wieder-Aufsteigbaren

Arminia Bielefeld kehrt in die Bundesliga zurück – um den dritten Platz streiten sich noch vier Vereine

Osnabrück Uwe Rapolder rannte quer über den Platz, zog sich das Sakko über den Kopf, aber es nutzte nichts. Der Trainer von Arminia Bielefeld wurde von seinen eigenen Spielern mit Bier geduscht – und das hatte er sich redlich verdient. Nur ein Jahr nach dem Abstieg sind die Bielefelder in die Fußball-Bundesliga aufgestiegen – am vorletzten Spieltag reichte ihnen ein 0:0 beim Absteiger VfL Osnabrück.

Nach dem Abpfiff kletterten die vielen Bielefelder Anhänger auf die Stadionzäunen, manche sogar auf den Platz. 8000 Arminia-Fans hatten sich auf den Weg nach Osnabrück gemacht. „Unsere Feier wird nicht so spektakulär wie die von Werder Bremen, aber ähnlich gut“, sagte Bielefelds Spieler Detlef Dammeier. Die Arminia kennt das Gefühl des Aufstiegs gut. Nach 1970, 1978, 1980, 1996, 1999 und 2002 ist Bielefeld zum siebten Mal aufgestiegen. „Die Euphorie ist phantastisch. Wir werden erst in zwei, drei Tagen begreifen, was wir geleistet haben“, sagte Bielefelds Manager Thomas von Heesen, bevor es am Abend zur Party auf den Rathausplatz ging.

Vor allem wirtschaftlich ist der Aufstieg wichtig. Im Herbst hatten verspätete Gehaltszahlungen für Ärger unter den Spielern gesorgt, anschließend verkaufte der Klub die Rechte am Stadionnamen. So heißt die Bielefelder Alm seit kurzem „Schüco-Arena“. Die Fans verzeihen vieles, auch das. Seitdem nämlich Uwe Rapolder am 1. März den Job als Trainer übernommen hat, ist der Erfolg zurückgekehrt. Als er nach Bielefeld kam, hatte der Klub sechs Punkte Rückstand auf die Aufstiegsränge.

Jetzt träumen sie in Ostwestfalen davon, nicht gleich wieder abzusteigen. Auch das ist eine große Spezialität des Klubs. „Vielleicht schaffen wir es jetzt mal, uns zwei, drei Jahre zu halten und dann ein zweites Freiburg aufzubauen“, sagte Rapolder. Denn „wir waren für die Zweite Liga immer eine Nummer zu groß und für die Bundesliga eine Nummer zu klein“.

Dass der Aufstieg in Osnabrück überhaupt gelang, lag an der schwächelnden Konkurrenz. Aachen spielte 1:1 gegen Ahlen, Cottbus verlor in Unterhaching 0:2 und Mainz kam in Regensburg nur zu einem 0:0. Dafür hat jetzt sogar Oberhausen wieder Chancen. RWO gewann vor 40 000 Zuschauern im Nürnberger Frankenstadion mit 3:1. Der FCN hatte den Aufstieg schon vor neuen Tagen perfekt gemacht – und zwar in Osnabrück.

In der nächsten Woche könnten die Spieler des VfL, die in dieser Spielzeit wenig zu feiern hatten, zum dritten Mal die Staffage für eine ausgelassene Party abgeben. Dann spielt der VfL bei Rot-Weiß Oberhausen. Tsp

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