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Sport: Die Kleinste ist der größte Star

Schwimmerin Simmonds hat die Briten inspiriert.

London - In England ist sie längst ein Star: Ellie Simmonds, die kleinwüchsige Schwimmerin, zog bei den Paralympischen Spielen in London alle Zuschauer in ihren Bann. Die erst 17-Jährige hatte bereits bei den Spielen in Peking 2008 als jüngste Teilnehmerin überrascht, als sie mit 13 Jahren über 100 und 400 Meter Freistil Gold gewann. Danach wurde sie mit dem britischen Verdienstorden „The Most Excellence Order Of The British Empire“ geehrt. Ellie Simmonds war auch in dieser Ehrengalerie die Jüngste.

In ihrem Heimatland ist sie das britische Gesicht der Spiele – und vieler großer Werbefirmen. In London sind Simmonds-Plakate eines führenden Sportartikelherstellers zu sehen. Das „Poster-Girl“, wie sie beworben wird, ist die bestverdienende paralympische Athletin der Welt. Sie arbeitet hart dafür. Die nur 1,23 Meter große Schwimmerin trainiert jede Woche 18 Stunden und steht um halb sechs auf. Aber Hobbys hat sie auch noch: Sie geht gerne ins Kino oder shoppen.

Alle erwarteten in London Großes von der kleinwüchsigen Sportlerin – und wurden nicht enttäuscht. Mit zwei Goldmedaillen und einmal Bronze konnte sie ihre Erfolge von Peking noch einmal übertreffen. „Es ist toll, für den Wettkampf meines Lebens so in Form zu sein“, sagte sie. „Wenn ich auftauche und tausende Engländer jubeln höre, ist das ein unbeschreibliches Gefühl.“ Simmonds selbst sieht sich nicht als behindert an. „Ich kann doch alles tun, was ich möchte, auch wenn ich etwas kleiner bin.“

Ellie Simmonds kehrt nach den Spielen in ein vollgepacktes Leben zurück. Sie ist Schülerin der Abschlussklasse und will nun studieren. Und sie wird für die Spiele 2016 in Rio trainieren. Doch auch wenn ihr gelebter Traum von Gold im eigenen Land erst einmal vorbei ist, wird sie die Leichtigkeit der Londoner Tage für immer begleiten. „Es ist toll, dass so viele Leute bei den Paralympics zugucken“, sagt sie. „Ich hoffe, dass sich die Menschen von uns inspirieren lassen.“ Simmonds hat das schon geschafft: Sie hat ihr Land inspiriert. Und den Sport. Wibke Schumacher, Carina Canavan

Die Autorinnen sind

Schülerreporter der

„Paralympics-Zeitung“ des Tagesspiegel.

Wibke Schumacher[Carina Canavan]

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