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Sport: „Die Kulisse ist schwer zu kalkulieren“

Trainer Bogdan Wenta über Polens Chancen

Herr Wenta, was bedeutet Ihnen die Finalteilnahme?

Wir alle leben diesen Traum, und wir wünschen uns nichts mehr, als dass wir auch den letzten Schritt machen. Wir wollten Siebter werden, jetzt sind wir schon Zweiter. Unglaublich.

Was werden Sie Ihrem Team sagen?

Spielt einfach so weiter, wie ihr das bisher gemacht habt. Wenn ihr Angst habt vor euren Gegnern oder vor der Kulisse, braucht Ihr gar nicht erst aufzulaufen.

Es scheint Ihr Prinzip zu sein, Ihrer Mannschaft Stärke zu vermitteln.

Im Prinzip schon, doch diese WM geht an die Substanz. Die Spiele haben Kraft gekostet. Außerdem habe ich Sorgen, weil ich sechs erkältete Spieler habe.

An welchem Punkt haben Sie gemerkt, dass Ihr Team weit kommen kann?

Komischerweise nach der Niederlage gegen Frankreich. Da haben wir eine harte Nacht verbracht, in der deutliche Worte gefallen sind. Auch gegen mich. Danach haben wir uns aufgerichtet und sind gewachsen.

Sie sind polnischer und deutscher Staatsbürger, Sie haben für beide Nationen gespielt. Was fühlen Sie nun?

In diesem Fall ist das gar nicht so wichtig. Egal gegen wen, es ist eine Riesen-Geschichte, solch ein Finale zu spielen. Und zu gewinnen ist erst recht riesig.

Sie haben die Deutschen in der Vorrunde geschlagen. Auch im Finale?

Die Deutschen haben seit der Niederlage eine Mannschaft, die anders auftritt und getragen wird. Aber bei uns ist der Druck weg, weil wir schon weiter gekommen sind, als wir je geglaubt hätten. Bleibt die Kulisse von 19 000 Zuschauern. Dieser Faktor ist schwer zu kalkulieren.

Die Fragen stellte Felix Meininghaus.

Bogdan Wenta, 45 , ist polnischer Nationaltrainer. Als Spieler bestritt 198 Spiele für Polen und 50 für Deutschland, wo er seit 1995 lebt. Wenta ist Bundesligacoach beim SC Magdeburg.

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