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Sport: Die Leidenschaft des Aufsteigers

Der VfL Bochum kann immer noch schön spielen und gewinnen: diesmal 4:2 gegen den VfL Wolfsburg

Bochum. Der VfL Bochum hat seinen Abwärtstrend in der Fußball-Bundesliga gestoppt. Beim 4:2 über den VfL Wolfsburg knüpfte der Aufsteiger vor allem nach der Pause an die starken Leistungen an, mit denen er in den ersten drei Spielen der Saison die Konkurrenz überrascht hatte. Am Ende eines abwechslungsreichen Fußballabends sprachen beide Trainer von einem Klassespiel. Mit unterschiedlichen Folgen für die Beteiligten: Während die erleichterten Bochumer auf den sechsten Platz vorrückten, verpassten die Wolfsburger den Sprung auf den vierten Platz und wunderten sich über sich selbst. So viele Fehler wie in dieser Partie habe seine Mannschaft „in allen acht Spielen zuvor nicht gemacht“, sagte Wolfsburgs Trainer Wolfgang Wolf. Sein Bochumer Kollege Peter Neururer lobte vor allem die Leidenschaft seiner Profis. Sie hätten Werbung für ihren Verein gemacht.

Neururer konnte nach längerer Zeit zum ersten Mal wieder auf die Abwehrkette zurückgreifen, die dem Aufsteiger zu Saisonbeginn so viel Stabilität verliehen hatte. Raymond Kalla war nach seiner Verletzung in die Mannschaft zurückgekehrt. Und so hatten die Bochumer gehofft, ihr VfL werde den Schwung aus den ersten Wochen zurückgewinnen. Der muntere Auftakt verstärkte die Zuversicht der Westfalen. Thomas Christiansen, der fünf Spiele lang nicht getroffen hatte, überwand sein Tief und erzielte mit einem Kopfball schon in der fünften Minute den Führungstreffer. Das siebte Saisontor des spanischen Dänen bot den Bochumern zunächst nur einen kurzen Genuss. Der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten: Schon im Gegenzug gelang Diego Klimowicz das 1:1; der Schuss des Argentiniers prallte gegen den Innenpfosten, rollte die Linie entlang und überschritt sie schließlich mit vollem Umfang. Schiedsrichter Wack zeigte, ohne zu zögern, zur Mittellinie. Robson Ponte brachte den VfL kurz vor der Pause sogar in Führung.

Nach der Pause kehrten die Bochumer einige Minuten früher aus der Kabine zurück als ihre Gegner – ein Zeichen von Entschlossenheit. „Wir warten auf die Wölfe", sagte der Stadionsprecher. Als alle Beteiligten wieder auf dem Rasen vereint waren, wurde die Geduld der Einheimischen nicht mehr allzu sehr strapaziert. Mit einem Doppelschlag gaben die Bochumer dem Spiel abermals eine Wende. Verteidiger Frank Fahrenhorst erzielte mit einem Kopfstoß den Ausgleich, gut eine Minute später machte Paul Freier, der stärkste Bochumer, sich einen Pass von Christiansen zunutze und wuchtete den Ball zum 3:2 ins Tor (58.). „Das war die entscheidende Minute", sagte Neururer. Der eingewechselte Vahid Hashemian erhöhte in der Schlussphase auf 4:2. Dazu fiel den Wolfsburgern nicht mehr viel ein. „Wir hätten noch eine Stunde spielen können und hätten trotzdem kein Tor mehr gemacht", sagte Torhüter Claus Reitmeier.

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