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Sport: Die letzte Chance

Oktay Urkal boxt im Tempodrom um den WM-Titel

Berlin - Als Erstes nahm ihm sein Trainer das Handy weg. Oktay Urkal, der „Cassius von Kreuzberg“, ist in Berlin bekannt, „er kennt tausend Leute, und noch mehr kennen ihn. Und jeden muss er persönlich begrüßen oder anrufen“, sagt Ulli Wegner. Der Boxtrainer weiß, dass er von Urkal alle Ablenkungen fern halten und dessen Konzentration bündeln muss. Am Samstag fordert der Halbweltergewichtler den WBA-Weltmeister Vivian Harris aus den USA im Berliner Tempodrom heraus (23 Uhr, live in der ARD).

Für den 34 Jahre alten Urkal ist es die letzte Chance, Champion zu werden, nachdem er im April 2004 schon einmal gegen den acht Jahre jüngeren Harris denkbar knapp verloren hatte. „Das wird kein Spaziergang, aber am Ende werde ich vorne liegen“, sagt Oktay Urkal.

In der Nacht zum Sonntag wird in der Ecke des Weltmeisters ein neuer Trainer stehen: Emanuel Stewart. Der hat Harris parallel zu Wladimir Klitschko sechs Wochen lang vorbereitet. „Ich habe großen Respekt vor Oktay Urkal, denn er ist der Einzige, der derzeit gegen Harris antreten will.“ Der Kampf werde wieder eng werden. Beide hätten schnelle Hände, „aber die größere Schlagkraft wird für Vivian sprechen“, sagt der amerikanische Star-Trainer, der zuletzt den ehemaligen Schwergewichtsweltmeister Lennox Lewis coachte.

„Diesmal werden wir das Ding umdrehen, mit aller Macht“, sagt Wegner. Zusammen mit Urkal entfloh er der Hektik Berlins und hielt in Zinnowitz ein Trainingslager ab. Er weiß, wie Harris beizukommen ist. „Ich musste nur den Ehrgeiz Oktays steuern. Er hat eine Bombeneinstellung. Jetzt muss er seine taktische Reife im Ring zur Geltung bringen, verdeckter angreifen und auf Harris’ Rechte aufpassen.“

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