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Sport: Die Nervensäge in meinem Team

Fabian Hambüchen ist einigen deutschen Turnern zuletzt gehörig auf die Nerven gegangen. Die wenige Aufmerksamkeit, die ihrer Sportart geblieben ist, hat Hambüchen fast alleine abbekommen.

Fabian Hambüchen ist einigen deutschen Turnern zuletzt gehörig auf die Nerven gegangen. Die wenige Aufmerksamkeit, die ihrer Sportart geblieben ist, hat Hambüchen fast alleine abbekommen. Selbst das noch nicht allzu lange bestehende Sexualleben ihres Kollegen – beschrieben in seiner Autobiographie – war offenbar mehr Gesprächsstoff wert als all ihre Salti und Schrauben zusammen. Vor allem aber turnt Hambüchen mit scheinbar maschineller Präzision. Besser als sie jedenfalls. Das war zu viel.

Jetzt sollte es einmal anders sein. Bei der Weltmeisterschaft in Rotterdam witterten allen voran Philipp Boy und Matthias Fahrig ihre Chance, zumal Hambüchen mit einer Verletzung angereist war. Doch es bleibt gerade alles beim alten. Erst kommt Hambüchen. Und mit etwas Abstand alle anderen. Matthias Fahrig hat sich für kein Einzelfinale qualifiziert, Boy fordert Hambüchen wenigstens am Reck heraus, zum ersten Mal seit 19 Jahren duellieren sich zwei Deutsche in einem WM-Reckfinale. Dabei wird Boy aber schon auf einen Patzer des Konkurrenten hoffen müssen.

Unter sich kann die zweite Reihe der Turner ruhig lästern darüber, dass ein 22-Jähriger schon seine Memoiren schreibt. Doch ohne Hambüchen würde das Turnen manchmal ganz schön altdeutsch aussehen.

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