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Sport: Die neue Liebe zur Defensive

Unter Jupp Heynckes entdeckt Leverkusen den Minimalismus und siegt 1:0 in Köln

Köln – Manuel Friedrichs Souvenir an das rheinische Derby prangte knapp über der linken Augenbraue. Ein weißes Pflaster verdeckte die Wunde, die der Hinterkopf des Kölner Angreifers Manasseh Ishiaku Mitte der zweiten Halbzeit beim Leverkusener hinterlassen hatte. Friedrich ordnete die Verletzung lässig unter Berufsrisiko ein. Lieber sprach der 30-Jährige über das, was sich in seinem Klub grundsätzlich zu ändern scheint. Das 1:0 von Bayern Leverkusen war ein perfektes Beispiel für die Umwälzungen, die der neue Trainer Jupp Heynckes vornimmt.

In den zwei Profijahren des Manuel Friedrich bei Bayer Leverkusen stand der Klub stets für feinen, aber schlussendlich erfolglosen Fußball. Erst Heynckes brachte den Leverkusenern die Liebe zur Defensive bei. Das torlose Spiel in Bremen vor Wochenfrist interpretierte Heynckes als ein Spiel, „das wir in Zukunft vielleicht 1:0 gewinnen“. Minimalismus ist die neue Bayer-Religion, die diesmal dank Simon Rolfes’ Treffer acht Minuten vor Schluss auch aufging.

„Wenn du die ganze Saison über zu Null spielst und vorne noch deine Chancen verwertest, holst du den Titel“, sagte Manuel Friedrich. Den Kölnern dagegen droht der Sturz ganz ans Tabellenende, zudem geht die Reise am nächsten Samstag zum FC Bayern – und zwar ohne Maniche, 31, Kölns wichtige Kraft im defensiven Mittelfeld. Der Portugiese sah kurz vor Schluss nach einem Tritt in den Unterleib des Chilenen Arturo Vidal die Rote Karte.

Heynckes jedenfalls goutierte den neuen Minimalismus: „Mit solch engen Siegen haben die Bayern früher ihre Meisterschaften geholt.“ Andreas Morbach

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