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Sport: Die perfekte Runde

Fredrik Jacobson stellt beim German Masters Rekorde auf

Pulheim . Noch nie in der 31-jährigen Geschichte der European Tour hat ein Profigolfer eine Turnierrunde mit einem Ergebnis in den Fünfzigern beenden. Auch Fredrik Jacobson nicht, wenngleich der Schwede zugibt, auf seiner ersten Runde bei den German Masters in Pulheim gelegentlich daran gedacht zu haben. „Es war immer in meinem Kopf“, sagt Jacobson. Zwar gelang ihm am Donnerstag die berühmte 59er-Runde auch nicht. Aber seine 60 Schläge auf dem Par-72-Kurs des Golfklubs Gut Lärchenhof waren auch nicht schlecht. Sie waren gleich ein dreifacher Rekord.

Jacobson, der in diesem Jahr bereits zwei Turniersiege feierte, verbesserte nicht nur den Platzrekord des Engländers Paul Casey um zwei Schläge. Auch seine persönliche Bestleistung schraubte er um drei Schläge nach unten. Und den Rundenrekord der European Tour hat er zwar nicht übertroffen – aber eingestellt. Vor dem Schweden hatten lediglich zehn Spieler, unter ihnen auch die beiden Deutschen Bernhard Langer und Tobias Dier, eine 60er-Runde geschafft.

Bereits nach Loch eins, das er am Donnerstag mit einem Birdie verließ, habe er gewusst, dass dies ein guter Tag werden könne. Als er nach den ersten neun Löchern bereits bei sechs unter Par gelegen habe, habe sich dieses Gefühl verdichtet.

Und spätestens nach dem Eagle auf der zwölften Spielbahn habe er gewusst, dass er gute Chancen haben würde auf einen neuen Rekord. Nach zwei Birdies auf den Bahnen 16 und 17 entschied Jacobson, der bereits bei zwölf unter Par lag, auf dem Schlussloch zum Angriff auf die berühmte 59.

Doch sein erster Schlag landete abseits der Bahn, sein zweiter Schlag blieb vor dem Grün liegen, der folgende Chip fiel ebenfalls nicht. Erst mit dem Putt sicherte er sich das Par an diesem Loch. Trotzdem sagte der Schwede: „Für mich war das eine absolut perfekte Runde.“

Vor allem, wenn man bedenkt, dass das German Masters Jacobsons erstes Turnier nach einer Auszeit von drei Wochen ist. Nach seinem 84. Platz beim Invitational in Firestone, Ohio, habe er vor allem in mentaler Hinsicht eine Pause gebraucht, erklärte er. Erst in der letzten Woche hat Jacobson unter seinem schwedischen Coach Richard Fors im Golfklub von Falkenberg, eine Autostunde südlich von Göteborg, mit leichtem Training begonnen.

Zuletzt hat er sich nach einem neuen Heim in Florida umgeguckt. Denn im kommenden Jahr wird die aktuelle Nummer 34 der Weltrangliste vor allem auf der sportlich und wirtschaftlich attraktiveren US-Tour unterwegs sein. Ein Grund mehr, warum die 59 in Europa auch in den nächsten Jahren nicht erreicht werden könnte.

Thomas Lötz

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