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Sport: Die Raten sind sicher

Profi-Fußball droht vorerst keine Finanzkrise. Nach Angaben der Deutschen Fußball-Liga (DFL) können die 36 Vereine der Ersten und Zweiten Bundesliga trotz des Insolvenzantrages der Kirch Media AG fest mit der letzten Rate für die laufende Saison in Höhe von etwa 100 Millionen Euro rechnen.

Profi-Fußball droht vorerst keine Finanzkrise. Nach Angaben der Deutschen Fußball-Liga (DFL) können die 36 Vereine der Ersten und Zweiten Bundesliga trotz des Insolvenzantrages der Kirch Media AG fest mit der letzten Rate für die laufende Saison in Höhe von etwa 100 Millionen Euro rechnen. "Die Rate ist als gesichert anzusehen", sagte DFL-Chef Werner Hackmann am Donnerstag. "Wir werden kurzfristig keine Liquiditätsprobleme haben." Auch die für die Spielzeit 2002/2003 vertraglich vereinbarte Summe von 360,46 Millionen Euro werde mit großer Wahrscheinlichkeit an die DFL überwiesen. "Wir müssen davon ausgehen, dass die Gelder fließen", sagte Bayer Leverkusens Manager Reiner Calmund nach der Außerordentlichen Vollversammlung in Frankfurt/Main.

Sechs Stunden lang hatte der DFL-Aufsichtsrat am Mittwoch und Donnerstag die Situation nach dem Finanz-Crash des Fernsehpartners Kirch Media erörtert. Zur gleichen Zeit führte der vorsitzende DFL-Geschäftsführer Wilfried Straub Gespräche mit Vertretern der neuen und der alten Geschäftsführung der Kirch Media. Die Vertreter der 36 Profivereine konnten nach der Sitzung aufatmen, denn die Signale sprechen dafür, dass auch im kommenden Jahr die vor allem von den kleinen Vereinen dringend benötigten Fernsehgelder zur Verfügung stehen. Im laufenden Lizenzierungsverfahren wird es daher keine Änderungen geben. Bis Mitte Mai erwarten die Vereine dann konkrete Aussagen, ob die bestehenden Verträge in voller Höhe erfüllt werden. "Das ist wichtig für unsere Planungssicherheit", sagte Dieter Hoeneß, Manager von Hertha BSC.

Die DFL wird als Konsequenz aus der Kirch-Krise unverzüglich Gespräche mit allen anderen in Frage kommenden TV-Anbietern führen. Dies kündigte Hackmann an. "Ich gehe davon aus, dass es auch in Zukunft einen gesunden Mix aus Free- und Pay-TV-Übertragungen geben wird. Wir gehen selbstbewusst in die Verhandlungen", sagte der DFL-Chef. Für ein gutes Produkt wie die Bundesliga könne auch ein guter Preis verlangt werden. Dies glaubt auch Dieter Hoeneß. "Wir haben ein werthaltiges Produkt. Die Banken haben ein großes Interesse an einer Neuaufstellung von Kirch Media, dafür brauchen sie das Produkt Bundesliga." Dennoch wird die DFL die Planungen für die Eigenproduktion einer Bundesliga-Sendung vorantreiben. "Der Aufsichtsrat hat diesem Vorschlag zugestimmt", sagte Straub.

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