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Sport: Die Statistiker haben den 11. Spieltag abgehakt.

Es gibt Geburtstage, da will man nichts geschenkt haben. Herthas Kapitän Kjetil Andre Rekdal hatte sich an seinem 31.

Es gibt Geburtstage, da will man nichts geschenkt haben. Herthas Kapitän Kjetil Andre Rekdal hatte sich an seinem 31. Ehrentag berufsbedingt gegen das Kaffeekränzchen entschieden. Er lief auf im Frankfurter Waldstadion gegen die Eintracht. Die Hälfte des Arbeitseinsatzes war gerade mal geschafft, da war klar, dass er sich doch besser für Kaffee und Kuchen hätte entscheiden sollen. 16 Uhr 36 war es. Hertha lag 0:3 hinten, da bekamen die Berliner einen Strafstoß zugesprochen. Rekdal lief an, schoss stramm, doch Frankfurts Torwart Oka Nikolov fiel zur rechten Zeit in die rechte Ecke. "Ob wir das Spiel noch hätten drehen können, wenn ich den Elfer reingemacht hätte, ist spekulativ", sagte der Norweger nach dem Duschen. Dorthin hatte ihn sein Trainer geschickt. Früher als die anderen.

Auf dem Weg dahin, sollte der sonst besonnene Norweger sein inneres Gleichgewicht verlieren. Den wärmenden Klub-Blouson, den man dem Geburtstagskind umgehängthatte, warf Rekdal beiseite und schritt schnurstracks in die Kabine. "Ich war mächtig sauer, nicht wegen meiner Auswechslung, sondern weil wir uns so dumm angestellt haben. Eigentlich hatten wir die Frankfurter im Griff. Die sind uns hinterher gelaufen."

"Ich habe Oka einen Tipp gegeben, schließlich kenne ich Kjetil in und auswendig. Eigentlich verschießt er nie Elfer", sagte Frankfurts Stürmer Jan Age Fjörtoft, der mit Rekdal lange Zeit in der norwegischen Nationalmannschaft gespielt hatte. Für das anstehende Länderspiel zwischen Norwegen und Deutschland in Oslo wurde Rekdal nach 80 Nominierungen nicht berücksichtigt. Was nicht weiter schlimm ist für einen wie Rekdal. Schließlich habe sich Norwegen souverän für die EM im nächsten Jahr qualifiziert. Mit, und ohne ihm. Mitte August hatte ihn ein Wadenbeinbruch zurückgeworfen. Es war der dritte innerhalb von zwei Jahren. Und es war dieselbe Stelle des linken Beines. Seitdem konnte er sein wahres Leistungsvermögen nicht wieder erreichen. "Es sieht bitter aus. Wir verschenken Punkte, die wir in der letzten Saison noch locker geholt hätten. Wir brauchen jetzt mal eine Serie."

Nun ist ein verschossener Bundesliga-Elfmeter alles andere als ein Beinbruch, doch dieser Geburtstag wird dem Norweger unter vielen lange in Erinnerung blieben.

miro

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