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Sport: Die unheimliche Hauptstadt München und Berlin streiten um Eröffnung der Fußball-WM 2006

(Tsp). Aus München waren in den vergangenen Tagen hübsche Bilder zu sehen.

(Tsp). Aus München waren in den vergangenen Tagen hübsche Bilder zu sehen. Wenige Meter neben der Bundesautobahn 9 stapfte Franz Beckenbauer, der Präsident von Bayern München, durch den Schnee und blieb staunend vor der Allianz Arena stehen. Die ersten Fassadenteile des Fußballstadions am Münchner Stadtrand waren beleuchtet, in knalligen blauen und grellen roten Farbtönen. Münchens Bauarbeiten für die FußballWM 2006 laufen nach Plan.

Doch mitten in die gute Stimmung platzte folgende Nachricht: In München werde zwar der Kongress des Weltverbandes Fifa in den Tagen vor der WM und dann am 9. Juni 2006 das Eröffnungsspiel stattfinden. Die Eröffnungsparty jedoch wird am Abend zuvor in Berlin veranstaltet, und zwar am Brandenburger Tor und Unter den Linden, wie Berlins Sportsenator Klaus Böger bereits dem Tagesspiegel verraten hatte.

Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) kritisierte diese Planung und wies darauf hin, dass WM-Eröffnungsspiel und WM-Eröffnungsfeier doch bitteschön zusammengehören und in Berlin doch schon das Endspiel stattfinde. Die Entscheidung aber scheint gefallen zu sein. Jedenfalls hat sich jetzt auch Fedor Radmann, der Kulturbeauftragte des WM-Organisationskomitees, in der „Berliner Morgenpost“ für die große WM-Party in Berlin ausgesprochen. „Übernimmt die Bundesregierung die Finanzierung der Eröffnungsfeier, wird sie auch ein gewichtiges Wort über den Ort der Feier mitzureden haben“, sagt Radmann. Um das Rahmenprogramm der zweistündigen Eröffnungs-Veranstaltung werde sich Künstler André Heller kümmern. Nur um den Austragungsort in Berlin gibt es unterschiedliche Auffassungen: Der Senat will die Party wie geplant am Brandenburger Tor veranstalten, Radmann spricht sich dagegen für das Olympiastadion aus: Nur dort könne die Eröffnungsfeier stattfinden, „einer anderen Örtlichkeit werden wir nicht zustimmen“. Eine Entscheidung wird im März kommenden Jahres erwartet.

München wird bei der großen WM-Party also zuschauen müssen. Und darüber ärgert sich Oberbürgermeister Ude vermutlich genau so sehr wie über Radmanns ernst gemeinten Vorschlag, dass man sich ja in München „eine kleine, zwanzigminütige Feier“ vorstellen könne. Na, immerhin.

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