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Sport: Die Unsouveränen

Alba Berlins Basketballer müssen im Uleb-Cup um die Qualifikation fürs Achtelfinale kämpfen

Berlin – Der Blick in eine dunkle, kalte Nebenhalle gab Henning Harnisch zu denken. „Die Jugendlichen trainieren hier unter schlechtesten Verhältnissen“, berichtete Alba Berlins Teammanager von seiner Dienstreise nach Montenegro. Auch in der Stadt Podgorica bemerkte er schwierige Lebensumstände. „Basketball ist hier ein Chance zum sozialen Áufstieg“, sagt Harnisch. Ivan Koljevic wird diese Chance nutzen.

„Er wird in der kommenden Saison für die NBA gedraftet“, sagte Albas Vizepräsident Marco Baldi. Am Vorabend hatte der 20-jährige Aufbauspieler von Buducnost Podgorica bei Albas Niederlage (85:95) im Uleb-Cup insgesamt 20 Punkte erzielt. Im vierten Viertel traf Koljevic fast aus allen Lagen. „Wenn einer so heiß läuft, kann man nichts machen“, sagt Baldi. Trotzdem wollte er Buducnosts Podgoricas jungen Spielmacher nicht dafür verantwortlich machen, dass Alba das vierte Viertel deutlich mit 9:28 verlor. Auch Albas Schwierigkeiten gegen die Zonenverteidigung sei nicht ausschlaggebend gewesen. „Wir haben in der entscheidenden Phase zu wenig Rebounds geholt“, sagte Baldi. Im vierten Viertel fing Podgorica sieben wichtige Offensivrebounds. „Wir wollten das Spiel beruhigen und haben uns nur selber beruhigt“, sagte Baldi.

Erneut fehlte es dem Team von Trainer Emir Mutapcic an Cleverness, den Elf-Punkte-Vorsprung aus dem dritten Viertel über die Zeit zu retten. „Wir müssen in der Phase, bevor ein Spiel kippt, mehr Kraft investieren“, sagte Baldi. Ihn ärgerte es, dass sein Team den Vorsprung nicht ausgebaut hat und das Spiel vorzeitig entschieden hat.

„Das tut weh“, sagte Harnisch, „das war eine überflüssige Niederlage.“ In der Tabelle kämpft Alba mit den punktgleichen Teams von Charleroi, Podgorica und Saloniki um die beiden Plätze, die sicher fürs Achtelfinale qualifizieren. Immerhin hat Alba den direkten Vergleich mit Podgorica für sich entschieden. „Die Tabelle gibt die Realität wieder“, sagte Harnisch, „wir sind keine souveräne Uleb-Cup-Mannschaft.“ Ab jetzt muss Alba zittern und tunlichst am Mittwoch gegen den Tabellenletzten Vadkakasok Debrecen gewinnen.

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