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Sport: Die versprochene Null

Werder Bremens Torwartersatz Christian Vander kündigt ein großes Spiel in der Champions League an

Kapitän Frank Baumann und Sportchef Klaus Allofs sagen sinngemäß, sie machen sich keine Sorgen. Ersatztorwart Christian Vander sagt auch, man solle sich keine Sorgen machen. Doch das sind bei Werder Bremen eher beschwichtigende denn beruhigende Botschaften vor dem Champions-League-Auswärtsspiel bei Panathinaikos Athen (20.45 Uhr, live auf Sat 1). „Die Vorfreude ist riesengroß. Nun kann ich zeigen, was ich drauf habe“, sagt Vander, der Ersatztorhüter, der plötzlich in die Verantwortung rückt. „Ich hoffe, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann, dass wir die Null halten.“

Das könnte übermenschliche Torwartqualitäten verlangen. Die aber hat der Ex-Bochumer nicht: Seine fünf Pflichtspieleinsätze in der vergangenen Saison sind von jenen wechselhaften Ausschlägen gekennzeichnet, die für seinen Arbeitgeber derzeit typisch sind. Und gerade bei seinen beiden bisherigen Einsätzen in der Champions League – 1:3 gegen Olympiakos Piräus und 3:2 gegen Real Madrid – stellte sich Werders Nummer 33 recht tölpelhaft an. Mit diesen Vorderleuten zu null zu spielen, scheint derzeit fast ein Ding der Unmöglichkeit. Tim Wiese, wegen eines am Montag bei einem Trainingsausrutscher erlittenen Muskelfaserrisses voraussichtlich knapp zwei Wochen außer Gefecht, ist das in dieser Saison erst zweimal gelungen: beim mauen 0:0 gegen Famagusta in der Champions League und beim mühelosen 3:0 gegen Cottbus in der Bundesliga. Beide Male unternahmen Werders Widersacher aber auch null Anstalten, ein Tor zu erzielen.

Nach acht Bundesliga-Spieltagen stehen bereits 19 Gegentore zu Buche – das würde hochgerechnet 80,75 Gegentore nach 34 Durchgängen ergeben. Das geht eigentlich gar nicht. Und am Mittwoch also soll ausgerechnet Vander hinter der instabilen Abwehr mehr Stabilität bringen? Manager Allofs glaubt daran: „Christian hatte ein unglückliches Spiel gegen Piräus, da war er nicht so der Rückhalt. Das hat sich aber geändert.“ Vander sei sicherer geworden und „kann auch eine Abwehr dirigieren“. Athens Trainer Henk ten Cate erwartet hingegen zwei eher mäßig sichere Abwehrreihen: „Wir können auch nicht so gut verteidigen. Das wird sicher ein sehr interessantes Spiel.“

So oder so steht Werder heute unter Druck – nach zwei Unentschieden in zwei Spielen. Aber vielleicht ist es ja ganz gut, sich von den Strapazen zu verabschieden, die die Champions League mitunter mit sich bringt. Genau wie im Vorjahr beim missglückten Piräus-Abstecher legte auch am Dienstag ein Streik den Luftverkehr über Athen lahm. Deshalb war der grün-weiße Tross schon am Montagabend gen Griechenland geflogen – und kehrt dann erst am Donnerstagnachmittag nach Bremen zurück.

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