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Sport: Die Wartezeit beträgt 89 Minuten Wolfsburg siegt spät 1:0 gegen Hansa Rostock

Wolfsburg - In der Pause waren sie noch guter Dinge. „Wir haben uns gesagt, dass wir auf Sieg spielen wollen“, sagte Sebastian Hähnge.

Von Karsten Doneck, dpa

Wolfsburg - In der Pause waren sie noch guter Dinge. „Wir haben uns gesagt, dass wir auf Sieg spielen wollen“, sagte Sebastian Hähnge. Gute Vorsätze waren das, nur schlecht umgesetzt. Nach drei Siegen in Folge musste Aufsteiger Hansa Rostock mal wieder eine Niederlage hinnehmen. Die sei „ärgerlich, sehr ärgerlich“ gewesen, fand Trainer Frank Pagelsdorf vor allem deshalb, weil der Gegner, der VfL Wolfsburg, den entscheidenden Treffer erst in der 89. Minute erzielte – durch das zweite Saisontor des eingewechselten Edin Dzeko. Diesen Dzeko hat sich der VfL für vier Millionen Euro aus Teplice geholt. „So ein spätes Tor zählt doch genauso, als wenn es viel früher gefallen wäre“, lautete nachher die Logik von VfL-Trainer Felix Magath.

„Wir müssen zusehen, dass wir unser Spiel nach vorne verbessern“, mahnte Hähnge für die nahe Zukunft an. Er selbst hatte die größte Chance der Rostocker. Nach einer halben Stunde versuchte er, eine Flanke von Christian Rahn zu verwandeln, aber Wolfsburgs Torwart Simon Jentzsch wehrte den Ball aus Nahdistanz ab.

Offensiv kam vor 26 127 Zuschauern sonst nur wenig Vernünftiges bei Hansa heraus. „Wir haben uns schwer getan, aber unser Sieg war hochverdient“, urteilte deshalb Magath zu Recht. Vielleicht wäre dem VfL vieles leichter gefallen, wenn er seine größte Möglichkeit kurz vor der Pause genutzt hätte. Da stand Marcelinho dicht vor seinem zweiten Saisontreffer, genau genommen lag der lediglich elf Meter entfernt. Schiedsrichter Herbert Fandel hatte nach Intervention seines Assistenten an der Seitenlinie auf Strafstoß entschieden – eine umstrittene Entscheidung. Rostocks Orestes soll im eigenen Strafraum ein Handspiel unterlaufen sein. Marcelinho schoss den Elfmeter, Hansa-Torwart Stefan Wächter, dem nicht erst in jüngster Vergangenheit immer wieder mal die Bundesligatauglichkeit abgesprochen worden war, hechtete zu dem platziert geschossenen Ball in die Ecke und hielt ihn. „Ich soll ja beim VfL viel zu sagen haben, aber was die Elfmeterschützen bei uns angeht, da halte ich mich raus, das entscheiden die Spieler selbst“, sagte Magath. Autonomie hin, Autonomie her: Marcelinho war in diesem Fall nicht die beste Entscheidung des Teams.

Schließlich traf der eingewechselte Dzeko nach einem Pass des eingewechselten Vlad Munteanu. Und den Rostockern nutzte es nichts, dass ihnen die Statistik 60 Prozent gewonnene Zweikämpfe bescheinigte.Karsten Doneck

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