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Auf der Erfolgswelle. Andrea Petkovic siegte im Achtelfinale problemlos gegen Carla Suarez Navarro 6:1 und 6:4. Foto: dpa

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Sport: Die Welle für den Titel

Andrea Petkovic hat bei den US Open noch sehr viel vor – auch gegen ihre nächste Gegnerin, die Weltranglistenerste Caroline Wozniacki

Die Zuschauer im Louis-Armstrong-Stadium johlten, und Andrea Petkovic wusste genau, was sie zu tun hatte. Sie legte ihre rechte Hand hinter ihr Ohr, um zu demonstrieren, dass sie nichts gehört habe. Und das Publikum toste noch lauter. Dann gab Petkovic ihnen, was sie sehen wollten. Ihre Breakdance-Armwellen haben in Flushing Meadows bereits Kultstatus erreicht wie ihr „Petko-Dance“ vor einem Jahr. Doch seither hat sich für sie viel verändert. Damals war für sie das Erreichen des Achtelfinals der US Open der erste Durchbruch. Nun steht Petkovic im Viertelfinale und meldet neue Ansprüche an. „Ich freue mich, dass ich in diesem Jahr bei drei Grand Slams im Viertelfinale stand“, sagt die 23 Jahre alte Weltranglistenelfte, „aber ich will mehr.“

Vor zwölf Monaten fühlte sich für Petkovic alles neu und auch ein wenig beängstigend an. Aber mittlerweile ist sie nicht mehr die begabte junge Frau, die nur mal schauen wollte, ob das mit dem Tennisprofidasein klappt, und sich andernfalls dem Politikstudium oder der Musikkarriere verschrieben hätte. „Ich bin angekommen auf der Tour“, sagt Petkovic. „Ich schaue mir nicht mehr alles mit großen Augen an, es ist Alltag geworden.“ Und diesen könne sie nun auch besser genießen, obwohl ihr das in diesen Tagen nicht immer leicht gefallen war. Denn dass sie in New York mit einer Knieverletzung antrat, hat ihr Sorgen bereitet. Petkovic biss sich durch, das Knie verkam zur Randnotiz. Als sie im Achtelfinale gegen die Spanierin Carla Suarez Navarro antrat, schien sie sich normal bewegen zu können. Sie spielte die Nummer 76 der Welt phasenweise an die Wand und gewann 6:1 und 6:4.

„Wenn ich weiterkommen will, geht das nur mit 100 Prozent“, sagt Petkovic, „und ich werde mich zwingen, jeden Punkt auch so zu spielen.“ Sie wird es müssen, denn ihre nächste Gegnerin ist die Weltranglistenerste Caroline Wozniacki. Doch Petkovic wartet auf so eine Herausforderung, seit einem Jahr zielen ihre Planungen auf einen Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier ab. „Ich habe seit einem Jahr das Training so dosiert, als müsste ich zwei Wochen bei einem Grand Slam durchhalten.“ Auch wenn es dann bisher nicht so kam, war sie zumindest vorbereitet. Selbst Flug und Hotel sind immer für zwei Wochen gebucht. Auch dieses Mal. „Ich kann nicht sagen, ob es hier schon mit dem Titel klappt“, sagt Andrea Petkovic, „aber ich bin bereit.“

Angelique Kerber war gestern zwar bereit für ihre Partie gegen die Italienerin Flavia Pennetta, durfte aber das erste Grand-Slam-Viertelfinale ihrer Karriere noch nicht spielen. Wegen Dauerregens sagten die Veranstalter der US Open am Dienstag alle Spiele ab. Kerber muss sich nun mindestens bis Mittwoch gedulden.

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