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Sport: Dieselbe Prozedur wie jedes Jahr Bayern glauben jetzt wieder

Wolfsburg. Mit strahlendem Lächeln schritt Ottmar Hitzfeld, der Trainer des FC Bayern München, an den Fans vorbei und spreizte Mittel- und Zeigefinger zum Victory-Gruß.

Wolfsburg. Mit strahlendem Lächeln schritt Ottmar Hitzfeld, der Trainer des FC Bayern München, an den Fans vorbei und spreizte Mittel- und Zeigefinger zum Victory-Gruß. „Die Meisterschaft ist wieder offen. Wir wollen sie jetzt gewinnen“, sagte der Trainer von Bayern München. Das 1:0 der Bayern gegen den VfL Wolfsburg war mehr als ein Pflichtsieg. Durch den Erfolg wahrte der Deutsche Meister seine späte Chance, den Titel doch noch erfolgreich zu verteidigen. Und ein wenig erinnerte die Begegnung an die Bayern-Spiele der vergangenen Saison, ganz nach dem Motto: schwach gespielt und trotzdem gewonnen.

Dabei begann das Spiel viel versprechend für den VfL Wolfsburg. Bereits in der ersten Minute überraschte Dorinel Munteanu die Bayern-Abwehr mit einem Schuss nahe der Strafraumgrenze, der nur knapp am Tor von Oliver Kahn vorbeiging. Und nach einer Flanke von Diego Klimowicz hätte Tomislav Maric den Ball nur mit dem Fuß über die Torlinie schieben müssen. Stattdessen aber köpfte der VfL-Stürmer den steil herunterfallenden Ball frei stehend über die Latte.

Das einzige Tor des Spiels erzielten dann die Bayern. Oder besser: Sie ließen es erzielen. Nach einer Flanke von Willy Sagnol stolperte Marino Biliskov den Ball ins eigene Netz. Sonst spielten sich die torgefährlichen Szenen überwiegend im Strafraum vor dem Bayern-Tor ab. Die Wolfsburger allerdings schluderten bei der Chancenverwertung. „Der VfL hat zwar schönen Fußball gespielt, aber wir haben uns die Punkte geholt“, resümierte Hasan Salihamidzic. „Jetzt ist alles möglich, der letzte Spieltag ist reine Nervensache, und darin sind wir ja schon geübt.“ Und trotzdem sieht Manager Uli Hoeneß die Chance auf den 18. Meistertitel bei lediglich 4,7 Prozent, Vizepräsident Karl-Heinz Rummenigge immerhin bei fünf Prozent. Auch Trainer Hitzfeld ist wieder vollauf optimistisch: „Die beiden Teams, die vor uns stehen, sind nicht so gefestigt und haben zuletzt beide immer wieder Rückschläge erlebt – und der Druck auf sie ist jetzt gewaltig.“

Rummenigge zeigte im Hinblick auf das drohende Scheitern Bayer Leverkusens ungewohntes Mitgefühl. „Ich habe Mitleid. Die haben in dieser Saison den besten Fußball gespielt und Deutschland in der Champions League würdig vertreten.“ So viel Nachsicht kann Borussia Dortmund, der dritte Anwärter auf den Meistertitel, von der Konkurrenz aus München nicht erwarten. „Mit Dortmund haben wir kein Mitleid.“ Benjamin Quiram

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