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Sport: Doping: Das IOC macht Ernst im Kampf gegen Epo

Im Kampf gegen Doping ist ein Etappensieg gelungen. Eine 15-köpfige Runde von Experten und Wissenschaftlern hat am IOC-Sitz einstimmig beschlossen, erstmals bei Olympischen Spielen offizielle Tests auf Blutdoping durch Erythropoietin (Epo) duchzuführen.

Im Kampf gegen Doping ist ein Etappensieg gelungen. Eine 15-köpfige Runde von Experten und Wissenschaftlern hat am IOC-Sitz einstimmig beschlossen, erstmals bei Olympischen Spielen offizielle Tests auf Blutdoping durch Erythropoietin (Epo) duchzuführen. Dieses synthetische Hormon ist seit einigen Jahren die Modedroge vor allem in Ausdauersportarten. Weil es die Zahl der roten Blutkörperchen erhöht und bisher nicht nachweisbar war. Noch bei der Tour de France haben die Veranstalter den Angriff auf Epo nicht gewagt. Vielleicht, um die "große Schleife" nicht schon wieder der Gefahr von Skandalmeldungen auszusetzen.

Die Medizinische Kommission des IOC, oft gescholten wegen Inaktivität, war nun mutiger. Denn in Sydney wird das größte und schillerndste aller Sportspektakel präsentiert. Die Affäre um Korruption und Bestechung bei der Wahl der Austragungsorte hat das IOC halbwegs ausgestanden. Nun scheint die wichtigste Institution des Weltsports Ernst machen zu wollen mit der anderen Bedrohung der Spiele - dem Übel des betrügerischen und gesundheitsgefährdenden Dopings. Das IOC nimmt mit den angekündigten Epotests auch in Kauf, dass schwarze Schafe erwischt werden und so ein Schatten auf das Geschehen fällt. Doch für den Fortbestand des olympisches Festes und dessen Glaubwürdigkeit ist es notwendig, im Kampf gegen unlautere Methoden ein Zeichen zu setzen.

Das geschieht nun mit dem parallelen Einsatz eines australischen und französischen Analyseverfahrens. Schon die Ankündigung dürfte reichen, dass manch einer die Finger von den gefährlichen Spritzen lassen dürfte. Allerdings sollte man nicht glauben, das Problem sei damit aus der Welt. Denn am Rande der Tour de France wurde bekannt, dass längst neue Mittel (Wachstumshormone), entwickelt gegen Krankheiten und Fehlfunktionen des Organismus, zur Leistungssteigerung missbraucht werden. Was nichts anderes bedeutet, als dass es im Kampf gegen das Dopingübel nur Etappenerfolge, aber keinen endgültigen Sieg geben kann.

Ernst Podeswa

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