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Die Queen und ihre Pferde sorgen für Gesprächsstoff. Eine königliche Stute wurde positiv getestet.

© dpa

Doping: Die Pferde der Queen sind nicht sauber

In diesem Jahr wurden fünf britische Pferde positiv auf Doping getestet. Auch eine Stute der königlichen Rennbahn ist betroffen. Das Ansehen des Sports und der Queen stehen auf dem Spiel, meint Ulrich Nickesen in seinem Kommentar.

Fünf britische Pferde wurden in diesem Jahr positiv auf Doping getestet. Darunter ist die Stute Estimate, bei der beim Meeting auf der königlichen Rennbahn Ascot die Substanz Morphin gefunden wurde. Pikant: Das Pferd, das letztes Jahr siegte und diesmal auf Platz zwei galoppierte, gehört Königin Elizabeth II.

War es vor wenigen Monaten noch der Rennstall von Scheich Mohammed aus Dubai, der den Dopingfahndern ins Netz ging, so betrifft es seit gestern auch das Staatsoberhaupt von Großbritannien. Damit werden prinzipielle Probleme des Rennsports offenbart. Offensichtlich ist der Leistungs-und Konkurrenzdruck, besonders unter den Trainern, so gravierend, dass immer häufiger zu unerlaubten Mitteln gegriffen wird. Involviert sind natürlich auch andere Beteiligte: Jockeys, Manager, Berater, Buchmacher. Hier geht es um Milliarden – und für die milliardenschweren Besitzer vor allem ums Prestige.

Damit soll nicht behauptet werden, dass der Druck zum Doping von der Spitze diktiert wird; ganz auszuschließen ist es aber auch nicht. Das Futter sei kontaminiert gewesen, hieß es in einer ersten Stellungnahme aus dem Buckingham Palace. Manchmal gibt es tatsächlich eine Verkettung unglücklicher Umstände, die die Verantwortlichen im Nachhinein entlasten. Auch die Queen, der Aga Khan oder Scheich Mohammed können ihre Vollblutimperien nicht vollständig kontrollieren.

Sollten die Ermittlungen aber zu dem Ergebnis kommen, dass Estimate wirklich gedopt wurde, wäre der Prestigeverlust für den Sport insgesamt kaum abzuschätzen. Hier geht es nicht um einen x-beliebigen Radfahrer, sondern um die Queen. Wenn nicht mal die sauberen Sport garantieren kann, wer soll es dann noch tun?

Ulrich Nickesen

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