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Doping: Die Spur führt nach Deutschland

Im Zuge der Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Dopingarzt Fuentes führt die Fährte nach Deutschland. Die Staatsanwaltschaft Göttingen durchsuchte heute Wohnung und Arbeitsplatz eines niedersächsischen Narkosearztes.

Wiesbaden - Die Ausweitung des spanischen Dopingskandals nach Deutschland ist offenbar zur Gewissheit geworden. Der niedersächsische Narkosearzt Markus Choina soll das spanische Dopingnetzwerk um den umstrittenen Sportmediziner Eufemiano Fuentes mit illegalen Substanzen versorgt haben. Das teilten die Staatsanwaltschaft Göttingen und das Bundeskriminalamt mit. Es soll bereits Untersuchungen an Choinas Arbeitsplatz sowie in dessen Privatwohnung gegeben haben. Über einen deutschen Komplizen Fuentes' war in den vergangenen Wochen mehrfach in den Medien spekuliert worden.

Dem ARD-Dopingexperten Hajo Seppelt zufolge handelt es sich dabei eindeutig um Choina. Der Anästhesist, der als Chefarzt an der Helios-Klinik in der thüringischen Kleinstadt Bleicherode arbeitet, "war den bisherigen Ermittlungen zufolge der Mann, der vermutlich über Ignacio Labarta Medikamente für Dopingzwecke illegal aus Deutschland für die Spanier beschafft hat", so Seppelt. Labarta war sportlicher Leiter beim spanischen Team Communidad Valenciana und war im Zuge des Dopingskandals ebenfalls verhaftet worden.

Herkunft der Medikamente noch unklar

Choina soll unter anderem das Präparat "Synacthen", das die Eigenproduktion von Kortison im Körper stimuliert, nach Spanien geliefert haben. Dieses Medikament war bei einer Razzia bei Manolo Saiz, dem ebenfalls festgenommenen ehemaligen sportlichen Leiter des Liberty Seguros-Teams, gefunden worden. Ob Choina die Medikamente aus seiner Klinik oder über andere Kanäle besorgte, ist bislang noch unklar.

Zu den offenbar zahlreichen Fuentes-Kunden soll unter anderem auch der ehemalige Team-Telekom-Kapitän Jan Ullrich zählen. (tso)

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